10 Jahre Bürgermeister in Eisfeld

Sven Gregor bricht zu neuen Ufern auf

„Einfach einmal Dankeschön sagen“. Das wollte Sven Gregor treuen Weggefährten nach zehnjähriger Tätigkeit als hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Eisfeld. Möglich war ihm das jedoch nur im „engsten Kreis“. So jedenfalls sah dies der Kommunalpolitiker, als er umgeben war von über 60 Gästen“ beim Griechen“ im Werrastädtchen.

Gekommen waren Kolleginnen und Kollegen der großen kommunalen Familie aus den Landkreisen Hildburghausen, Sonneberg und Coburg. Angeführt wurden sie vom Ersten Beigeordneten Dirk Lindner (Hildburghausen), in dessen unmittelbarer Nachbarschaft am Tisch auch Henry Worm (CDU) gesichtet wurde. Eisfelds Partnergemeinde Ahorn (Landkreis Coburg) wurde von dem Bürgermeister-Trio Martin Finzel, Wolfgang Beyer und Udo Bohl vertreten; Martin Finzel repräsentierte zugleich auch die Initiative Rodachtal, in der Ahorn und Eisfeld ebenfalls Seit‘ an Seit‘ zu den Aktivposten des länderübergreifenden Verbundes zählen.

Sven Gregor ließ seine politische Laufbahn selbst Revue passieren, die im Jahr 2004 mit seiner Wahl zum ehrenamtlichen Bürgermeister seines Heimatdorfes Bockstadt begonnen hatte. So kurios wie oftmals das Leben spielt, so bemerkenswert war Sven Gregors Start in die Politik. Die Bürgermeisterwahl nämlich glich einem spannenden Krimi. Für den damals 27-jährigen gelernten Automechaniker hatten ebenso viele Wählerinnen und Wähler ihren Stimmzettel abgegeben wie für eine weitere Mitstreiterin. So sollte ein Münzenwurf entscheiden. Doch den wollten beide nicht.

Schließlich ordnete das Landratsamt eine weitere Wahl an. Diesmal hatte Gregor die Nase vorn – mit zwei Stimmen Mehrheit. Daraufhin wurde nochmals gezählt, wobei eine der beiden Stimmen für ungültig erklärt wurde. Sven Gregor war gewählt – mit hauchdünnem Vorsprung. Und sechs Jahre darauf wurde er in seinem Amt klar bestätigt.

Durch sein umsichtiges Wirken, sein zielorientiertes Handeln und seinen Umgang mit den Menschen gewann Gregor an Wertschätzung. Schon bald folgte sein Einzug in den Kreistag des Landkreises Hildburghausen, und die Eisfelder Freien Wähler (FW) warben um ihn als Bürgermeisterkandidat im Jahre 2012.

Seit dem Sprung an die Stadtspitze sind zehn Jahre vergangen. Bockstadt ist längst nach Eisfeld eingegliedert, das Städtchen ist gewachsen und zählt seit geraumer Zeit zu den aufstrebenden Kommunen in der Region.

Erreicht hat dies Sven Gregor natürlich auch mit dem Stadtrat. Das machte er in seinen Dankesworten deutlich. Und die richtete er ebenso an viele andere Wegbegleiter, die ihn seit Jahren unterstützten und wohl weiterhin unterstützen werden.

Sven Gregor ist ein Mann des „offenen Wortes“. Offen geht er Probleme an, zu seinem Wort steht er. Vor vier Jahren hat der unterdessen 45-Jährige vor seiner Wiederwahl zum Bürgermeister Eisfelds erklärt, dass er hier seine Lebensaufgabe sehe.

Nun aber möchte der erfolgreiche Kommunalpolitiker zu neuen Ufern aufbrechen, Sven Gregor will Landrat des Landkreises Hildburghausen werden. Die Wahl steht im Frühjahr 2024 an. Zu wählen sind dann hauptamtliche Bürgermeister, Stadt-, Gemeinde- und Kreisräte, eben auch Landräte.

10 Jahre Buergermeister in Eisfeld
Sven Gregor (links) freut sich mit Heiko Schilling und Anne-Kathrin Westhäuser über ein Bild der Künstlerin Rebecca Eyring (Westenfeld), das sie mit den Worten umschreibt: „Akzeptanz und Meinungsstark“. Ein Geschenk, das dem Jubilar kurz zuvor David Wiedemann überreicht hatte.
Foto: D. Pappe

Der derzeitige Amtsinhaber, Thomas Müller (CDU), kann voraussichtlich altersbedingt eine weitere Wahlperiode nicht mehr „anhängen“, die Karten werden also neu gemischt. Sven Gregor hat seinen Hut in den Ring geworfen. Wieder haben die Freien Wähler, ihn, ihren Vorsitzenden der FW-Kreistagsfraktion dazu ermuntert.

Unter Gregor haben die FW an politischer Kraft gewonnen, mit ihm sind sie zur Triebfeder auf Kreisebene geworden, zur zweitstärksten Fraktion im Kreistag. Sein Ziel fasst der „Kandidat in spe“ in wenigen Worten zusammen: „Ich möchte an der Gestaltung und Verwaltung des Landkreises Hildburghausen mitwirken, ihn weiterentwickeln helfen an führender Stelle. Der Landkreis Hildburghausen steht vor enormen Herausforderungen.“ Auch im neuen Amt würde Gregor, sollte ihm der Wahlerfolg auf Kreisebene gelingen, Eisfeld nicht vergessen.

„Turbulente Jahre liegen hinter ihm“, sagte FW-Kreisvorsitzender Heiko Schilling in seinem Glückwunsch für Sven Gregor. Anerkennend fügte er hinzu: „Du bist unser erster Mann, du hast unser vollstes Vertrauen“. Auch die weiteren Grußadressen waren von Respekt für den Kommunalpolitiker geprägt, der seine Aufgabe mit Herzblut erfüllt. Darin waren sich Anne-Kathrin Westhäuser, Mitglied des Landesvorstandes der Jungen Freien Wähler (JFW), David Wiedemann, JFW-Landesvorsitzender und Udo Renner, stellvertretender FW-Fraktionsvorsitzender im Eisfelder Stadtrat einig. Und Sven Gregor war gerührt.

Horst Mitzel