Bücher für den Gabentisch

Wahrheiten und Irrtümer rund um die Gallier

Der gallische Hinkelsteinlieferant Obelix beim schwungvollen Sprung ins Tauchbecken der römischen Therme: Das Cover des Asterix-Sonderbands „O Tempora − O Mores!). Foto: Asterix-Obelix-Idefix/2022 Les Editions Albert Rene

Aus rund 40 Comic-Bänden sind sie bekannt, die Gallier im Allgemeinen und die Bewohner des unbeugsamen Dorfes in Aremorica im Speziellen. Mit den von den Franzosen Albert Uderzo (Zeichner) und René Goscinny (Autor) erschaffenen gallischen Helden rund um Asterix und Obelix verbinden die meist amüsierten Leser teilweise eigenartige Sitten, Bäuche und Gestaltungen des Alltags. Sie betreffen beispielsweise die Herstellung von Hinkelsteinen, die Rolle der Frauen in der Gesellschaft, die Jagd auf Wildschweine oder den Umgang mit Alkohol, was zwangsläufig eine Verstärkung der Streitlust zur Folge hatte.

Doch nicht alle der in den Comic-Büchern den Galliern und ihren römischen Widersachern „angedichteten“ Sitten, Bräuche und Traditionen lassen sich in der angezeigten Form geschichtlich belegen. Bernard-Pierre Molin stellt in seinen Erklärungen mit interessanten Fakten den historischen Zusammenhang her und erzählt auf diese Weise eigentlich trockene Geschichte in unterhaltsamer Form. Illustriert ist der im deutschsprachigen Raum bei Egmont Ehapa Media erschienene Sonderband „O Tempora − O Mores!“, das übersetzt soviel wie „Welche Zeiten, welche Sitten“ bedeutet, mit einer Vielzahl von Szenen aus den unterschiedlichen Asterix-Bänden. Die Bilder auf den jeweils linken Buchseiten sind wegen ihrer Alleinstellung teilweise recht groß geraten. Andererseits erfordern auf den rechten Seiten in den Text integrierte Zeichnungen zum Entziffern der Sprechblasen eine Lupe.

Asterix – O Tempora, O Mores!, Antike Bräuche und Traditionen, Texte von Bernard-Pierre Molin,
Aus dem Französischen von Klaus Jöken
160 Seiten
18 Euro
Egmont Ehapa Media (Berlin)
ISBN 978-3-7704-0348-6

tgz

Der Rattenfänger im Thüringer Wald

Liegt ein Fluch aus der Vergangenheit über den Menschen von Tampa? Sind es Unfälle oder handelt es sich um eine Mordserie? Diese Fragen muss sich auch Hauptkommissarin Alexandra Brückner aus Erfurt stellen, als sie den Fall des ertrunkenen jungen Rettungsschwimmers Rene Schmitt übernimmt und dabei auf mehrere mysteriöse Todesfälle stößt. Es beginnt eine fesselnde Jagd nach der Wahrheit mit überraschenden Wendungen.

Thüringen-Krimi: Die topografische Lage und vor allem die Entstehungsgeschichte des kleinen Bergsees Ebertswiese war Anlass, die Geschichte in dieser Gegend spielen zu lassen. Tampa und sein schöner Badesee sind also fiktiv am Nordhang des Thüringer Waldes, westlich von Ohrdruf, in der Nähe von Tambach-Dietharz angesiedelt. Es ist umgeben von sieben Tälern, eingebettet in eines der größten Waldgebiete Deutschlands.

Der Rattenfänger
Heike Gabriele Wagner
308 Seiten
12,95 Euro
Rhino-Verlag, Ilmenau
Verlagsgruppe „grünes herz“
ISBN: 978-3-95560-507-0

Gedichte, die im Kopf bleiben

Jetzt ist der zweite Band mit Alltagslyrik der Coburgerin Karin Ellmer erschienen. Das Werk zeichnet sich durch eine noch breitere Themenvielfalt aus. Karin Ellmers „nurso“ ist nun „weiterso“ gefolgt.

Es gelingt Karin Ellmer ein weiteres Mal, Menschen zu berühren, zu inspirieren und zu motivieren, was auch bei ihren Lesungen immer wieder deutlich wird. Gedichte, die im Kopf bleiben, die zum Schmunzeln oder zum Nachdenken anregen. Es sind genau die vermeintlichen Kleinigkeiten, die unseren Alltag so einzigartig machen und uns doch irgendwie alle verbinden. Es ist die Erinnerung an Kindheitserlebnisse, an gute Freunde und vieles mehr.

Wie bringt man Erfahrungen und Geschichten so auf den Punkt, dass sich jeder in ihnen wiederfindet, man sie gar als Wegbegleiter, Ratgeber und Trostspender immer bei sich haben möchte? Karin Ellmer ist dies in ihrem neuesten Gedichtband wieder gelungen.

Das kleine und hübsche Format macht den Band wieder zu einem schönen „Mitbringsel“ oder auch zu einem Geschenk für Freunde.

Weiterso Alltagslyrik
Karin Ellmer
64 Seiten
9,80 Euro
Edition Aumann, Coburg
ISBN-13:978-3-95626-071-1

Ausflugsführer – Geschichtsbuch-Bildband

Die Region Franken ist reich an Schlössern und Burgen – von der Ruine bis hin zu hervorragend erhaltenen und prächtig ausgestatteten Bauten. Insbesondere im Steigerwald, in den Haßbergen, in der Fränkischen Schweiz, im Fichtelgebirge und Frankenwald, im Maindreieck, aber auch in der Rhön, im Spessart, dem Odenwald und in Tauberfranken sowie in den größeren Städten wie Coburg, Nürnberg und Würzburg sind Burgen und Schlösser zu finden, die einen Besuch lohnen.

Ob halbverfallene Ruine oder in voller Pracht erhalten: Burgen und Schlösser regen nach wie vor unsere Fantasie an. Der neue Bildband beschreibt über 30 Anlagen in der Region und zeigt beliebte Ausflugsziele und verborgene Schätze.

Obwohl Schlösser und Burgen ihre ehemalige Funktion heute weitgehend verloren haben, sind sie trotzdem keine toten Gemäuer. Im Gegenteil: Ob als Kulisse für Festspiele, Museum, Veranstaltungsorte oder schlicht Ausflugsziel – sie sind von Leben erfüllt und haben so auch heutzutage ihre Bestimmung.

Der Bildband will die Leser dazu verführen, die beschriebenen Anlagen aufzusuchen und sich mit ihrer Geschichte zu befassen. Spannend erzählt Autor Horst-Dieter Radke die Geschichte und Geschichten der Schlösser und Burgen und hat neben den historischen Fakten auch Hinweise zu Öffnungszeiten, Führungen, Events, Gastronomie und Internetadressen aufgenommen. Zu jeder Schloss- und Burgenbeschreibung finden sich großformatige Fotos, so dass der Leser neben einem Ausflugsführer und Geschichtsbuch auch einen Bildband in den Händen hält.

Franken-Schlösser und Burgen
72 Seiten
Zahlreiche Farbfotos, gebunden
17,90 Euro
Wartberg Verlag, 34281 Gudensberg-Gleichen
ISBN 978-3-8313-3403-2

Schmuckstück aus Gold und Granatsteinen

Alles ändert sich, als die Hamburgerin Karla 1975 einen Brief aus dem fernen thüringischen Oßmannstedt erhält. Darin finden sich eine Kette mit einem Anhänger in Form eines Adlers und ein mysteriöser Hinweis auf ihre Mutter, die sie nie kennenlernen konnte. Als dann 1989 die Mauer fällt, begibt sie sich endlich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

Ein etwa 1500 Jahre altes Grab wird 1965 in Oßmannstedt entdeckt. Schönstes Schmuckstück ist eine Adlerfibel aus Gold und Granatsteinen. Was führte die einstige Trägerin nach Thüringen? Wie verbindet die Adlerfibel die Schicksale beider Frauen? Und wie half die Adlerfibel der Hamburgerin Karla nach 1989 Spuren ihrer Mutter in Thüringen zu finden?

Zwei unnachgiebige Brüder, die im jeweiligen Teil Deutschlands Karriere machten, finden fast zu spät zueinander.

Eine Geschichte im Nachkriegsdeutschland mit Schicksalen, die miteinander verwoben sind. Nicht für umsonst steht der Adler als Symbol für die allumfassende Macht des Schöpfers.

Die Adlerfibel
Iris Fleischhauer
240 Seiten
12.95 Euro
Rhino-Verlag, Ilmenau
Verlagsgruppe "grünes herz"
ISBN 978-3-95560-887-3