Eisfelder Kinderstadtratssitzung war wieder Höhepunkt

Ferienbetreuung Waffenrod-Hinterrod besuchte Friedrichshöhe

Die Stadt Eisfeld organisierte wieder im Rahmen der Ferienbetreuung der Elterninitiative Waffenrod-Hinterrod eine beliebte Kinderstadtratssitzung. Diesmal widmete man sich ganz und gar der Natur, dem Wald und der Umwelt. Dazu traten die 19 Mädchen und Jungen mit Bürgermeister Sven Gregor eine Exkursion im Ortsteil Friedrichshöhe an. Dort begaben sich alle auf eine Wanderung am Moorlehrpfad und am Rennsteig. Unterstützung fanden sie alle durch den stellvertretenden Geschäftsführer des Naturparkes Thüringer Wald, Ralf Kirchner.

Der Fachmann erklärte den Kindern, welche Funktionen Moore haben und wie wichtig diese für die Naturlandschaften sind. Ralf Kirchner  verwies dabei auch darauf, dass Moore zwar keine Gewässer seien, aber Lebensräume, die stark durch Wasser geprägt sind. Durch den hohen Niederschlag im Thüringer Wald seien sie permanent wassergesättigt. Dadurch entstehe Sauerstoffmangel im Boden, sodass der vollständige Abbau der abgestorbenen Pflanzen verhindert werde. Ralf Kirchner: „Die abgestorbenen Pflanzenteile entwickeln sich im Laufe der Zeit zu einer Torfschicht. Die Moore im Naturpark gehören zu den ältesten Schutzgebieten Deutschlands. Häufig sind es Regen­moore, die nur durch die ausgiebigen Niederschläge versorgt werden. Dabei lassen die Torfmoose sie etwa 1 mm pro Jahr in die Höhe wachsen, weshalb sie Hochmoore genannt werden. Das Scheidige Wollgras und der Rundblättrige Sonnentau sind Charakterarten der Hochmoore. Die große Bedeutung des Moorkörpers für den Wasser­haushalt und unser Klima erkannte man erst sehr spät. Sie binden viel Kohlenstoff und bieten einzigartige Lebensräume für hochspezialisierte, seltene Arten.“ Davon konnten sich die Kinder ein eigenes Bild machen, da es in Friedrich­shöhe den besagten Moorlehrpfad gibt.

Mit diesem Wissen und den vielen Eindrücken rund um Friedrichshöhe ging es in die Mittagspause. In der Geschäftsstelle des Naturparkes wartete schon das fleißige Küchenteam aus Waffenrod-Hinterrod. Es hatte leckere Eierkuchen im Gepäck.

Nach dem Mittagessen begann die Kinderstadtratssitzung, Bürgermeister Sven Gregor begrüßte alle Teilnehmer. Zu Beginn wurden Namenschilder gebastelt und die Tagesordnung verabschiedet. Den Anfang bildete ein Wahlmarathon, in dem eine Kinderbürgermeisterin und ein Kinderstadtratspräsident gewählt wurden. Mit mehreren Vorschlägen und etlichen Wahlgängen konnte am Schluss Leonie sich als Kinderbürgermeisterin durchsetzen, Simon wurde zum Kinderstadtratspräsident gewählt.

Danach wurde die Tagesordnung wurde abgearbeitet. Jeder konnte sich an der Diskussionen beteiligen. Die erarbeiteten Lösungsvorschläge erschienen alle anwendbar. So wurde sehr lange über Möglichkeiten diskutiert, den Wald nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen. Dabei kamen kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen zur Sprache. Bürgermeister Sven Gregor erhielt viele nachhaltige Vorschläge des Nachwuchses und versprach, über diese mit den Stadtratsmitgliedern in einer Sitzung im Rathaus zu beraten.

Dem Eisfelder Stadtoberhaupt ist der Austausch mit Kindern sehr wichtig. Deshalb steht er auch jedes Jahr für die Ferienbetreuung in Waffenrod-Hinterrod zur Verfügung.  Er vertritt die Meinung, dass Mädchen und Jungen Experten für ihr eigenes Leben sind. Ihre kreative Herangehensweise an Prozesse aus einem anderen Blickwinkel als der Erwachsenen sei hochinteressant und oftmals zukunftsweisend.

Am Ende des kurzweiligen Nachmittags erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat, das ihnen das Mitwirken an der Kinderstadtratssitzung mit Bürgermeister Sven Gregor bestätigt.