Hohe Investitionen in Zukunftsprojekte
Neben der Gewährleistung des täglichen Betriebes mit der Versorgung von knapp 70 Wasserversorgern in Oberfranken, Unterfranken und der Stadt Erlangen liegt der Fokus bei der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) auf der zukunftsfesten Aufstellung für die nächsten Jahrzehnte. Hierzu werden in nahezu allen Regionen des Verbandsgebietes Maßnahmen geplant oder sind bereits in der Umsetzung. So hat beispielsweise die Verbandsversammlung der FWO einen Etat für das Jahr 2023 in Höhe von rund 36 Millionen Euro beschlossen. Ein Schwerpunkt sind dabei neue Investitionen zur strukturellen Verbesserung der technischen Systeme in
Höhe von rund 12 Millionen Euro.
Kürzlich hat das Bundeskabinett die sogenannte „Nationale Wasserstrategie“ für Deutschland beschlossen. Für zehn strategische Themenfelder wird darin beschrieben, wie unser Umgang mit Wasser zukunftsfähig werden kann. Die Nationale Wasserstrategie
hält es unter anderem für erforderlich, mit Blick auf die Trockenjahre bei der Trinkwasserinfrastruktur die Fernleitungen in Deutschland kontinuierlich auszubauen. Ziel ist, die Resilienz aufgrund des Klimawandels zu erhöhen.
Die FWO ist bereits seit einiger Zeit dabei, genau dieses Ziel in die Tat umzusetzen. Zum Teil bereits verwirklicht, zum Teil gerade im Bau oder auch in der Planung befinden sich einige wesentliche Maßnahmen zur Stärkung der Versorgungssicherheit im gesamten Verbandsgebiet der FWO, das sieben Landkreise in Oberfranken, den unterfränkischen Landkreis Haßberge sowie die vier kreisfreien Städte Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof umfasst. Neben dem aktuellen Schwerpunkt „Scheßlitzer Ast“, der von Memmelsdorf über Scheßlitz nach Mainleus im Landkreis Kulmbach führt, wo sich ein neues Pumpwerk mit Hochbehälter mit einem Investitionsvolumen von voraussichtlich sieben Millionen Euro kurz vor dem Abschluss der Bauarbeiten befindet, sind in den vergangenen Jahren umfassende Maßnahmen im Wasserwerk Rieblich und im Frankenwald-Ast (LK Kronach) sowie im Landkreis Lichtenfels im Pumpwerk Zobelberg bei Bad Staffelstein umgesetzt worden.
Konkret wurden die Maschinentechnik erneuert und Armaturen im Pumpwerk/Hochbehälter ersetzt, die Elektrotechnik auf den neuesten Stand der Technik gebracht sowie technische und bauliche Maßnahmen am Bauwerk selbst vorgenommen. In den Pumpwerken Pödeldorf, Zobelberg und Trainau werden für rund drei Millionen Euro die Förderkapazitäten im südlichen Versorgungsgebiet der FWO erhöht.
Insgesamt plant de FWO mittel- und langfristig etwa über den Neubau einer rund 30 Kilometer langen Ringschlussleitung, die drei Fernleitungen verbinden soll, ein Investitionsvolumen von etwa 60 Millionen Euro bis Ende 2030. Die FWO rechnet für 2023 mit einer Wasserabgabe wie in den Vorjahren von circa 14,6 Millionen Kubikmeter. Damit ist die FWO wie bisher der größte Wasserversorger Oberfrankens. Rund 80 Mitarbeiter beschäftigt das kommunale Unternehmen derzeit. Mit den Maßnahmen werden wesentliche Weichen für die Zukunft gestellt und damit in die Verlässlichkeit der FWO für die Abnehmer in der Region investiert. „Unser Fokus liegt dabei in der langfristigen Sicherung der Versorgungsstrukturen“, so Vorsitzender Dr. Heinz Köhler.
Durch verschiedene Investitionen in das technische Verteilsystem sollen vor dem Hintergrund des Klimawandels zusätzliche Verbesserungen erreicht werden. Durch Neubauten wie etwa dem Hochbehälter und Pumpwerk Rötelsberg bei Scheßlitz werden künftig neue Kapazitäten geschaffen.
Verbandsdirektor Markus Rauh ergänzt: „Es kommen stetig Anfragen auf uns zu, die über einen Anschluss an die FWO eine sichere Wasserversorgung für die Zukunft aufbauen möchten.“ Die zentrale Aufgabe der FWO ist die des sogenannten zweiten Standbeins, also die Ergänzung der eigenen Ressourcen.
Die FWO versorgt rund ein Viertel der oberfränkischen Gemeinden und Städte mit Trinkwasser. „Gerade Trockenjahren hat sich die FWO als äußerst zuverlässiges und vor allem belastbares Standbein in der oberfränkischen Wasserversorgung bewährt“, so Rauh. Dennoch sind die Ressourcen alles andere als knapp bemessen: Trotz der hohen Abgabemenge i. H. v. 14,97 Millionen Kubikmeter im angelaufenen Jahr kann die FWO auf ein Dargebot von bis zu 20,2 Millionen Kubikmeter pro Jahr zurückgreifen. Ab 2024 soll dies nochmals um knapp eine Million Kubikmeter gesteigert werden.