„Hebammen gilt es zu schützen“

Bundesregierung verunsichert Geburtenhelfer in ganz Deutschland

Die Ampel-Koalition hat im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes beschlossen, die Hebammen aus dem Pflegebudget zu nehmen. Diese Änderung soll jetzt wieder rückgängig gemacht werden.

Die Situation in Krankenhäusern bundesweit könnte sich bald dramatisch ändern. Denn im neu beschlossenen Gesetz zur finanziellen Stärkung der gesetzlichen Krankenversicherung wurden die Hebammen vorsätzlich gestrichen. Trotz eines Änderungsvorschlags der CDU/CSU-Fraktion drängt die Ampelregierung auf die Durchführung des Gesetzes. Nach einer Petition mit inzwischen 1,5 Millionen Unterschriften und einem großen medialen Aufruhr rudert die Regierung nun zurück.

Aus gutem Grund. Denn aufgrund der neuen Gesetzeslage werden ab 2025 nur noch Pflegekräfte über des Pflegebudget finanziert, welche in der unmittelbarem Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt werden. „Die Ampel hat unüberlegt und überhastet die Geburtshilfe in Deutschland gefährdet“, kritisiert der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Coburg-Kronach-Geroldsgrün Dr. Jonas Geissler (CSU). Denn medizinisches Fachpersonal, welches nicht in diese Sparte fällt, muss von den Krankenhäusern anderweitig finanziert werden. Dies hat zur Folge, dass Hebammen und Entbindungshelfer ersetzt werden, da sie eben nicht in dieses Raster fallen.

„Eine ernüchternde Perspektive für diese wichtigen Menschen“ findet Dr. Geissler. “Normales“ Pflegefachpersonal wird ergo zusätzlich die Pflichten und Aufgaben der Hebammen übernehmen müssen. Somit ist keinem geholfen. Entbindungshelfer bangen um ihre Stellen, Pflegepersonal wird noch mehr belastet und Schwangere erhalten womöglich nicht die optimale Behandlung.

Zudem wird gerade für angehende Hebammen und Entbindungspfleger die Lage kompliziert. Denn ein Viertel ihrer Praxiseinsätze während des Studiums müssen sie auf geburtshilflichen Stationen verbringen. Zusätzlich sollen sie dabei von ausgebildeten Hebammen angeleitet werden. Doch Plätze für Praxiseinsätze werden rar werden, wenn es keine Stellen für Entbindungshelfer mehr in Krankenhäusern gibt. „Dabei denke ich vor allem an die Studierenden an der Hochschule Coburg“, so der CSU-Politiker.