Stadt Bad Rodach muss Beschlüsse und Bescheide korrigieren
Dem Baustart im Kurgebiet für zwei Mehrfamilienwohnhäuser mit insgesamt 40 Wohnungen steht nichts mehr im Weg. Nachdem sich Bürgermeister Tobias Ehrlicher und der Entwickler im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Eigentümerversammlung in der Thermalbadstraße 9 die Bedenken der Nachbarn angehört haben, konnten Kommunikationsdefizite bereinigt und Lösungen gefunden werden, teilte die Stadtverwaltung Bad Rodach mit.
Das Hauptproblem: Ein Teil der Eigentümer hat erst mit dem Abstecken des Grundstückes Ende Januar vom geplanten Bau erfahren. Der andere Teil konnte den im letzten Jahr zugestellten Baugenehmigungsbescheid nicht dem Nachbargrundstück zuordnen. Der Grund: Der Bauantrag wurde vom Entwickler zwar mit den richtigen Flurnummern, aber mit der falschen Hausnummer gestellt. Der Stadt Bad Rodach ist dies nicht aufgefallen. Sämtliche Beschlüsse wurden für die Thermalbadstraße 5, anstelle für die Thermalbadstraße 11 und 13 gefasst. Alle Eigentümer erhalten deshalb in den nächsten Tagen eine korrigierte Version des Baugenehmigungsbescheides.
Fakten zum geplanten Neubau:
- Die Voraussetzungen in Bezug auf Bedarfe in Bad Rodach haben sich seit 2005 verändert.
- Die jetzt geplante Bebauung weicht in verschiedenen Punkten von der ursprünglichen Planung des früheren Investors aus dem Jahr 2005 ab.
- Anstelle von 24 altengerechten Wohnungen und 24 Stellplätzen/Carports entstehen jetzt 40 mittel- bis hochwertige (ebenfalls altengerechte) Wohnungen und 42 Stellplätze.
- Somit entstehen in der Thermalbadstraße 11/13 insgesamt 16 Wohnungen und 18 Parkplätze mehr als 2005 in einem anderen Vorhaben für diesen Bereich geplant waren.
- Die Flächenversiegelung ist höher als in dem 2005 geplanten Vorhaben.
- Auf größere Grünflächen wird verzichtet. Im Kurpark sind ausreichend Grünflächen vorhanden.
- Der 2005 geplante Verbindungsweg zwischen dem einstmals als betreutes Wohnen geplanten Bereich der Thermalbadstraße 9, 11 und 13 wird in beiderseitigem Einvernehmen nicht gebaut.
- Die derzeit geplante Bebauung befindet sich in den Baugrenzen.
- Die Nachbarn hatten zu keiner Zeit die Absicht, den Neubau zu verhindern.
- Der Verkauf der Wohnungen hat noch nicht begonnen.
Die Bedenken der Nachbarn in Bezug auf Folgeschäden des im Juni letzten Jahres genehmigten Bauvorhabens wurden jetzt im Rahmen der Eigentümerversammlung gehört. Auf folgende Punkte hat man sich geeinigt:
- Zwischen den Gebäuden wird ein Erdwall mit Heckenbepflanzung als Hochwasserschutz angelegt.
- Am 1. März findet ein Beweissicherungsverfahren durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen (IHK) statt. Die Kosten übernimmt der Bauträger. Die Eigentümergemeinschaft der Thermalbadstraße 9 erhält eine Ausfertigung des Gutachtens.
- Die derzeitige Planung sieht vor, das anfallende Regen- und Schmutzwasser in die öffentliche Kanalisation in der Thermalbadstraße einzuleiten. Als Alternativvariante wird aktuell noch geprüft, das Regenwasser in die Entwässerungsgräben des Kurparks abzuführen.
Anmerkung der Redaktion: Ob sich die Stadt Bad Rodach und der Entwickler für ihre Versäumnisse bei den Anliegern entschuldigt haben, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.