Premiere für „Die Drei von der Tankstelle“

Sommeroperette auf der Waldbühne Heldritt

„Die Drei von der Tankstelle“ grüßen im Rahmen der Sommeroperette von der Heldritter Waldbühne. Derzeit laufen die Proben für die, vor allem aus zwei Verfilmungen mit Heinz Rühmann Lilian Harvey und Walter Gillter bekannte musikalische Komödie. Regisseurin Rita Lucia Schneider beschreibt die Heldritter Inszenierung mit den Worten: „Uns ist es gelungen, aus zwei Filmen eine äußerst unterhaltsame Bühnenversion zu produzieren, die – wie die Filme auch – aktuelle Themen aufgreift.“

So sind die drei Protagonisten Kurt (Harald Wurmsdobler), Willi (Tobias Engelhardt) und Hans (Christian-Andreas Engelhardt) in der Heldritter Version nicht die Job suchenden Freunde, sondern sie sind bereits Besitzer einer Tankstelle. Allerdings haben die „Drei von der Tankstelle“ versäumt, sich mit dem Begriff „Energiewende“ näher zu beschäftigen. Die Folge: mit fossilen Energien kann kein Blumentopf gewonnen werden. Kurzerhand wird die Tankstelle zu einem Themenpark umfunktioniert, bei dem die drei Junggesellen attraktive Jobs erhalten. Ob dies gutgeht, bleibt abzuwarten.

Sommeroperette Die Drei von der Tankstelle
Kräftig geprobt wird derzeit auf der Waldbühne in Heldritt. Alle Beteiligten sind sich sicher, pünktlich zur Prämiere die Besucher mit den „Drei von der Tankstelle“ in ihren Bann ziehen zu können. Von links: Julia Domke, Harald Wurmsdobler, Tobias Engelhardt und Christian-Andreas Engelhardt

Eingebettet ist das Schicksal der drei Freunde, wie in der filmischen Vorlage, in eine nicht ganz einfache Liebesgeschichte. In die Rolle der Lilian Cossmann schlüpft die Sopranistin Julia Domke, die zum ersten Male auf der Bühne in Heldritt zu sehen sein wird. Engagements hatte sie bereits an der Komischen Oper in Berlin und der Semperoper in Dresden.

Auch bei diesem Charakter hält sich die Regisseurin an die Stimmung der Filme und lässt Lilian Cossmann nicht als „Heimchen am Herd“, sondern als selbstbewusste Frau auftreten, die nicht nur die Firma ihres Vaters übernimmt, sondern auch das Heft des Handelns nicht aus der Hand gibt, wenn es darum geht, den Mann fürs Leben auszusuchen.

„Es wird zu einem Happy End kommen, versprach Rita Lucia Schneider. Für sie ist die Aufführung in Heldritt kein Remake, sondern eine Fortsetzung der Filme. „Wahrscheinlich brauchen wir in zehn Jahren die nächste Weiterführung“, prognostizierte sie.

Die Regisseurin machte im Gespräch deutlich, dass für sie die Operette nicht die kleine Schwester der Oper, sondern die große Schwester des Cabarets ist. So will sie auch die Aufführung in Heldritt sehen, in der sehr viel tänzerische Elemente – unter anderem auch der Stepptanz – eingebaut sind.

Intendant Harald Wurmsdobler verspricht den Besuchern einen nostalgischen unterhaltsamen Abend mit Blick in die Zukunft. Sehr zufrieden mit den Darstellern zeigte sich Rita Lucia Schneider. „Sie machen es nicht nur sehr gut, sondern auch sehr gern“, attestierte die Regisseurin.

Für das musikalische Flair sorgt ein siebenköpfiges Orchester, dass unter Leitung von Reinhard Schmidt die Besucher mit bekannten Melodien aus der Feder von Werner Richard Heymann verzaubern will. Zu hören werden auch die Evergreens „Eine Freund, ein guter Freund“, „Liebling mein Herz lässt dich grüßen“ und „Irgendwo auf der Welt“ sein. Reinhard Schmidt berichtete, dass es alles andere als einfach war, Notenmaterial für diese Operette zu bekommen. Es mussten dann noch speziell auf die Besetzung in Heldritt entsprechende Arrangements geschrieben werden. „Der Aufwand hat sich gelohnt“, betonte Reinhard Schmidt und fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass es sehr gut klingen wird“.

Dass die „Drei von der Tankstelle“ Einzug in Heldritt halten, ist mehr oder minder dem Corona Virus geschuldet. Wie Harald Wurmsdobler berichtete, musste eine Produktion gefunden werden, die attraktiv und publikumswirksam ist und dabei das finanzielle Risiko überschaubar hält, falls wieder Auflagen gedroht hätten. Im November vorigen Jahres ist die Entscheidung für das jetzige Stück gefallen. „Es war eine gute Entscheidung“, hielt Wurmsdobler auch mit Blick auf den Kartenvorverkauf abschließend fest. Nach seinen Worten wurden bisher über 2000 Karten angefordert.

Premiere für die etwa zweieinhalbstündige Aufführung ist am Freitag, 12. August, um 19.30 Uhr. Weitere Vorstellungen folgen am Samstag, 13. August (19:30 Uhr), Sonntag, 14. August (16:00 Uhr), Donnerstag, 18. August, Freitag, 19. August (jeweils 19:30 Uhr), Samstag, 20. August (14:30 Uhr und 19:30 Uhr) und Sonntag, 21. August (16:00 Uhr).