ÖDP weist auf weitere Vorteile für den Raum Bad Rodach – Gemeinde Straufhain hin
Der Regionalverband Fränkisches Thüringen und der Kreisverband Coburg-Kronach der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) begrüßen beim Schienenlückenschluss die Entscheidung zu Gunsten der Variante Hildburghausen – Bad Rodach, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Der 30 Jahre alte Kreisverband Coburg-Kronach hat diese Variante bereits seit Beginn der Planungen in den 1990er Jahren favorisiert. Der Regionalverband Fränkisches Thüringen wurde 2022 gegründet.
Der im Landkreis Sonneberg beheimatete stellvertretende Regionalvorsitzende Martin Truckenbrodt setzt sich bereits seit fast zehn Jahren für den Schienenlückenschluss ein. Eine reine Reaktivierung der Altstrecke Eisfeld – Coburg ist schon seit vielen Jahren nicht mehr möglich. Eine Neutrassierung östlich der Gemeinde Lautertal, zwischen Görsdorf und Dörfles-Esbach, würde mindestens zwei längere Tunnel erfordern und wäre damit sehr teuer. Weiterhin befindet sich im Fornbachsgrund ein Landschaftsschutzgebiet. Für die Variante Hildburghausen – Bad Rodach spricht zudem auch, dass hierbei die Strecke zwischen Hildburghausen und Coburg kürzer ist, als der Umweg über Eisfeld. Denn letztendlich geht es um den Lückenschluss zwischen diesen beiden Kreisstädten.
Für die Variante Hildburghausen – Bad Rodach wird hingegen nur ein Tunnel benötigt. Auch fallen hier die Erdbewegungen, und damit auch die Auswirkungen auf das Landschaftsbild, wesentlich schwächer aus. Es wären auch keine Waldrodungen notwendig. Größte Herausforderung für dieses Projekt ist eine möglichst anwohnerfreundliche Einschleifung in die Bestandsstrecke der Werrabahn bei Birkenfeld. Zweite Herausforderung ist die Schonung des Naherholungsgebiets der Heldritter Schweiz bei Bad Rodach. Für beide Herausforderungen gibt es Lösungen. Die finale Detailplanung erfolgt jedoch durch die Ingenieure.
Der Lückenschluss ist ein Projekt für den Schienennahverkehr. Die bestehende Regionalbahn Lichtenfels/Coburg – Bad Rodach würde nach Hildburghausen verlängert werden. Weiterhin bietet sich dann ein Regional-Express Eisenach – Lichtenfels an, welcher eventuell sogar bis nach Marktredwitz oder Eger durchfahren könnte. Für einen zeitgemäßen Fernverkehr ist die Strecke nicht geeignet. Insbesondere für einen Güterfernverkehr ist die Längsneigung der Strecke zu hoch. Für den Güterfernverkehr wurde stattdessen die ICE-Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt gebaut. Hierauf ist allerdings bis heute noch kein Güterzug gefahren. Ob sich das nach Fertigstellung der noch fehlenden Viergleisigkeit der Altstrecke im Bereich zwischen Bamberg und Forchheim ändern wird, ist abzuwarten. Weitere Hindernisse sind aktuell noch das Fehlen von Güterzug-Loks mit der ETCS-Leittechnik und die hohe Längsneigung der ICE-Neubaustrecke, welche durch eine nachträgliche Höherlegung der Strecke aus Kostengründen entstand. Auf der dann wieder durchgängigen Strecke Eisenach – Lichtenfels wird es jedenfalls keinen Güterfernkehr geben. Es handelt sich zudem auch um eine eingleisige und nicht elektrifizierte Strecke. Hier bietet sich sehr gut der Einsatz von Loks und Triebwagen mit Wasserstoff-Antrieb an. Das würde gut zur Wasserstoff-Modellregion Coburg-Sonneberg passen. Darin ist man sich innerhalb der ÖDP der Region einig.
Der Bahnlückenschluss bietet auch für die Gemeinde Straufhain eine große Chance: Sehr gut könnte man eine Ortsumgehung für Adelhausen, Eishausen und Steinfeld neben die neue Bahnstrecke legen. Und der Kurort Bad Rodach würde von seiner eigenen Ortsumgehung noch mehr profitieren.
Dass man heute überhaupt wieder über die Variante Hildburghausen – Bad Rodach diskutiert, ist vor allem ein Verdienst der ÖDP, sagt Martin Truckenbrodt. Auch die Verhinderung der drohenden Fehlentscheidung des Coburger Kreistags vor zwei Jahren geht vor allem auf das Konto der ÖDP. Hätte der Coburger Kreistag damals anders entschieden, hätte sich der Schienenlückenschluss jetzt erledigt, nachdem nun Eisfeld – Coburg vom Tisch ist. Das war nur durch eine intensive länderübergreifende Zusammenarbeit unter den ÖDP-Mitgliedern und mit der VCD Kreisgruppe Coburg möglich gewesen.