„Als der Lehrer noch eine Respektperson war“
Zum „Tag des offenen Denkmals“ wurde im Eisfelder Museum die dritte Sonderausstellung in diesem Jahr eröffnet. Der Titel der Ausstellung: „Als der Lehrer noch eine Respektperson war – Robert Gundermann und die Eisfelder Lehrer um 1900“.
Früher waren Lehrer Respektpersonen, wie Bürgermeister oder andere Amtsinhaber. Heute ist das eher selten der Fall. Doch was machte einen Lehrer zur Respektsperson vor über 100 Jahren? Wie steht es um die Dreiecksbeziehung Schule (Lehrer) – Kind – Eltern heute und wie war dies damals.
Beleuchtet werden diese und andere Bildungsfragen am Beispiel der Eisfelder Lehrer um 1900. So ein ganz normaler Wandertag der 7. Klasse der Eisfelder Bürgerschule vom 31. Mai 1882 hatte eine Wegstrecke von immerhin 30,5 Kilometer. Heute unvorstellbar, hätten doch die Eltern bereits nach 500 Metern wegen der Unzumutbarkeit für ihre Kinder neben der eigenen WhatsApp-Gruppe auch gleichzeitig eine Beschwerde an das Kultusministerium geschrieben.
Das Museum mischt sich aktiv ein in die Bildungsdebatte um Erziehung, Lehrermangel, Elterntaxi, veraltete Lehrpläne und –methoden, marode Schulgebäude und vieles mehr, denn Museen sind außerschulische Bildungsorte. Das waren sie einmal – oder?
Die neue Sonderausstellung beleuchtet Schule und Lehrer von damals, spannt aber auch den Bogen in die heutige Zeit und legt damit einen Finger in die Wunde unserer derzeitigen landes- und bundesdeutschen Bildungspolitik. Das sind aber nur einige Themen. Lassen Sie sich überraschen. Sicherlich werden Sie bei Ihrem Besuch mit dem Museumsteam über Bildung früher und heute in die Diskussion kommen, auf die eine oder andere Weise.