Senioren und Rehacare Oberfranken

Aussteller und Besucher blieben aus

Titelkopf des 20-seitigen Messehefts

„Rund 80 Aussteller verwandeln die Stadthalle Lichtenfels und den angrenzenden Schützenplatz in eine lebendige Plattform für bewährte Konzepte und neue Ansätze.“ Mit diesen Worten warb die Veranstaltungsagentur mannico (Untersiemau) für eine „Senioren und Rehacare Messe Oberfranken“ am 29. und 30. Juli in der Korbstadt.

In einer ganzseitigen Anzeige (DIN A 4) im Amtsblatt der Gemeinde Untersiemau (Nr. 14 vom 20. Juli 2023) war beispielsweise zu lesen, dass „Aussteller aus den Bereichen Seniorenhilfen, sonstige ambulante Pflegedienste, Behindertenorganisationen, sonstige Dienstleistungen rund ums Haus, Pflege-/ Altenheime und viele andere der Messe vertreten seien und ihre Angebote unterbreiten wollen.

80 Aussteller? Die Wirklichkeit sah ganz anders aus. Viel anders! Erstens war auf dem Schützenplatz kein einziger Aussteller und zweitens in der Stadthalle nur etwa 10 Prozent von den angekündigten Unternehmen (Geldinstitut, Bauunternehmen etc.) und Dienstleister (Seniorenzentren und andere). Diese kamen vorwiegend aus Coburg, Ahorn und Ebersdorf bei Coburg.

Ausstellungsleiter Manfred Mehls zeigte sich vor Ort kleinlaut. Es habe eine Vielzahl von Absagen gegeben, gestand der Initiator der „Messe Oberfranken“. Gab es denn keine gültigen Verträge? Auf die wenigen Besucher angesprochen, versicherte Mehls, 35.000 Haushalte im Raum Lichtenfels mit einem 20-seitigen Messeheft beliefert und damit versucht zu haben, unter den Empfängern Interesse für einen Besuch am letzten Juli-Wochenende zu wecken. Zudem seien 60 verschiedene Ortsverbände und andere Facebook-Gruppen angeschrieben worden. Ein Beleg für professionelle Werbung? Mehrere Tage nach dem genannten Wochenende lagen etliche Exemplare der Messe-Broschüre in Einkaufszentren im Raum Coburg aus.

Was ist schief gelaufen? Auf der einen Seite stehen Senioren und deren Probleme vielerorts im Fokus, beherrschen die Themen „Pflege und Hilfsmittel“ oftmals das tägliche Geschehen in Sozialverbänden, politischen Kreisen und Familien – und dann werden zehn Tage vor Ausstellungsbeginn zwar 80 und mehr Angebote in Aussicht gestellt, doch am Tag X ist nur ein Bruchteil davon präsent.

Viele Fragen sind offen. Noch immer nach mehr als vier Wochen. Aussellungsleiter Manfred Mehls hüllt sich beharrlich in Schweigen. Eine Stellungnahme zu der bescheidenen Resonanz „Rehacare Messe Oberfranken“ lehnte er in zwei E-Mails an unsere Redaktion ab.

Horst Mitzel