„Eine Nacht am Broadway“
Broadwayfeeling in Bad Rodach: Hübsche Mädchen, glitzernde Kostüme und viele Emotionen – so lässt sich die Jubiläumsveranstaltung der Bad Rodacher City Dancers kurz umschreiben. Am Ende eines abwechslungsreichen, dreistündigen Programms gab es donnernden Applaus: Die 45 Mädchen und jungen Frauen sowie zwei Jungs hatten die Besucher zum 30. Geburtstag der Tanzgruppe in ihren Bann gezogen und zu Begeisterungsstürmen veranlasst.
Spätestens seit Let’s Dance wissen alle Tanzinteressierten, was ein Contemporary ist. Diese ganz besonders emotionale Tanzform durften die Zuschauer der Abendveranstaltung „Eine Nacht am Broadway“ live erleben. Ihre bewegende (Familien-)Geschichte mit dem Aufwachsen in einer Pflegefamilie und der Rückkehr nach Bad Rodach vertanzte Jasmin Lindner eindrucksvoll nach dem Song „Dämonen“ von Céline. Der Großteil der Besucher in der Halle hatte bei dieser emotionalen Darbietung Tränen in den Augen.
Reichlich Tränen flossen auch beim Tanz „Getrennt“ von Tara Trebs und Alexa Schmidt. Die Freundinnen müssen sich nach sieben gemeinsamen Jahren und vielen ertanzten Pokalen bei den City Dancers trennen – Tara wechselt für ein Jahr nach Amerika. Bleibt zu hoffen, dass die talentierte junge Künstlerin, die auch als Solistin brillierte, in zwölf Monaten wieder mit Alexa und den Juniorinnen der City Dancers gemeinsam auf der Bühne steht.
Was die City Dancers tänzerisch auf der Bühne zeigten, war tatsächlich Broadwayreif. Leiterin Andrea Mitzel-Schneyer hatte ganze Arbeit geleistet, die vom Publikum mit reichlich Applaus und von den Mädchen unter anderen mit einer Geburtstagstorte überrascht wurde.
Kaum zu glauben, dass ein Teil der insgesamt 23 gezeigten Tänze per Videokonferenz entstanden ist. Die Coronazeit hat die große City-Dancers-Familie anscheinend noch enger zusammenwachsen lassen. Das sah man auch beim Flashmob zu „We will rock you“, bei dem auch einige ehemalige Tänzerinnen mit auf die Bühne kamen.
Bei den Showtänzen jagte ein Highlight das andere. In den Köpfen der Besucher blieben wohl am meisten hängen der sexy Tanz „Mein lieber Herr“ aus „Cabaret“ (Junioren), die Interpretation von Mary Poppins (Kindergruppe) und „Arabische Nächte“ aus Aladdin (Teeniegruppe) sowie die Tänze der Tanzmäuse, -zwerge und -sterne vom Tanzzentrum am Markt: Bienchen, Eiskönigin und Bibi und Tina/Cheerleader.
Dass der talentierte Nachwuchs schon in den Startlöchern steht, um auf größeren Bühnen zu bestehen, bewies einmal mehr Tija Trebs, die jüngere Schwester von Tara. Alleine und zusammen mit Partnerin Juliana Lehnert tanzte sie sich genauso in die Herzen der Zuschauer wie Laura Dittmar mit ihrem Tanz „Euphoria“.
Doch es gab nicht nur ausgezeichnete Tänze, sondern auch tolle Gesangsdarbietungen. Erstmals bei den City Dancers zu hören war die 17-jährige Mara-Sophie Müller (Bad Rodach). Sie gab „Pretty Woman“, „Whole new world“ (aus Aladdin) und „A million dreams“ (aus The greated Showman) zum Besten.
Bei Musical-Veranstaltungen der City Dancers nicht mehr wegzudenken ist Matthes Kirchmeier. Der großartige Sänger heizte nicht nur mit „Footloose“ und „Blue moon“ die Stimmung im Saal an, sondern präsentierte auch den Song „Dancing Kids“ (früherer Name der Bad Rodacher City Dancers), den die Gruppe zum zehnjährigen Bestehen herausgebracht hatte. Der Song war Teil des Rückblicks auf 30 Jahre Tanzgeschichte.
Besonders gelungen: Der Rückblick auf die letzten 20 Jahre anhand der Tanzgeschichte von Nicole Bauer. Als Neunjährige hatte sie begonnen. Heute ist die junge Frau eine der tragenden Säulen der Juniorengruppe. Und das soll auch so bleiben. Zum 35. Geburtstag der City Dancers im Jahr 2028 winkt die Ehrenmitgliedschaft.
Diesen Titel verdient hätte sich vermutlich auch so manch einer aus dem Helferteam. Nicht nur Andrea Mitzel-Schneyer, sondern auch Bürgermeister Tobias Ehrlicher und stellvertretender Landrat Christian Gunsenheimer hatten schon zu Beginn der Veranstaltung die Bedeutung der Tanzgruppen für Stadt und Landkreis Coburg hervorgehoben und die Leistungen der City Dancers, aber auch das Engagement der vielen Eltern und Betreuer gelobt.