950 Jahre Gemeinde Ahorn

950 Jahre Gemeinde Ahorn

Was wird am Fest-Wochenende vom 19. bis 22. Juni geboten?

Ein 16 Seiten umfassendes Manuskript lag vor ihm, als Ahorns Erster Bürgermeister Martin Finzel im feierlichen Ton mit seiner Rede beim Neujahrsempfang in der Kulturhalle in Witzmannsberg begann.

Im feinen Zwirn und mit Fliege am Hemdkragen begann der Gastgeber sogleich damit, auf das bevorstehende Gemeindejubiläum hinzuweisen. In Erinnerung an die Ersterwähnung vor 950 Jahren („Burg Ahorn“) soll dies von Donnerstag, 19. Juni (Fronleichnam) bis Sonntag, 22. Juni, gefeiert werden. Finzels erster Stellvertreter erschien im Pullover und der Dritte Bürgermeister war, wie viele – aber nicht alle Gäste – dem Anlass entsprechend gekleidet.

Bürgermeister Martin Finzel selbst sah in seinem Vortrag, wie auf dem gedruckten Programm vermerkt, eine „Impulsrede“. Sie war unter das Motto gestellt: „Zukunft gestalten, Tradition bewahren.“ Der 46-jährige Kommunalpolitiker schlug einen großen Bogen vom 11. Jahrhundert bis heute, sprach über Kriege und Kirchweihen, über Firmeninsolvenzen und Digitalisierung. Letztere beschränke sich nicht nur auf das Internet, betonte Finzel. „Projekte wie der barrierefreie Umbau des Rathauses, der Bushaltestellen und der Bau von Geh- und Radwegen zeigen, wie wir die digitale und physische Barrierefreiheit zusammen denken“, fügte das Gemeindeoberhaupt hinzu.

Nur über eines sprach Martin Finzel nicht: Über das Festprogramm im Juni. Nicht einmal ansatzweise informierte er. was geboten werden soll. Es ist ja nicht so, dass noch keine Vorbereitungen getroffen wurden und werden. Es gibt nämlich Gemeinderäte, die stolz darauf sind, „einiges zu wissen“, aber nichts sagen wollen. Soll das heißen, Organisation und Durchführung liegen ausschließlich auf den Schultern des Bürgermeisters und seines Teams, also derer am Ratstisch, in Verwaltung und Bauhof? Werden Vereine, wie bei solchen Anlässen andernorts üblich, nicht mit einbezogen?

Auch auf Nachfrage nach dem Neujahrsempfang blieb das Programm fürs große Gemeindejubiläum ein wohlgehütetes Geheimnis im Rathaus. Warum? Vorfreude ist bekanntlich die größte Freude. Sie zu wecken und zu fördern, ist oftmals ein wertvoller Impuls für ein erfolgreiches Miteinander. Gilt dies nicht für Ahorn?