vbw: Strukturelle Probleme wirken wie ein Bremsklotz

Thomas Kaeser begrüßt Einstieg in die Absenkung der Unternehmenssteuer

Bei ihrem 22. Wirtschaftstag auf Kloster Banz befasste sich die Bezirksgruppe Oberfranken der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft damit, wie sich Deutschland wirtschafts-, außen- und sicherheitspolitisch aufstellen muss, um künftig auf dem internationalen Parkett bestehen zu können. Als Gastrednerin gab Prof. Dr. Marina Henke, Professor of International Relations an der Hertie School of International Relations in Berlin, in ihrem Vortrag „Fehlt Deutschland eine Grand Strategy?“ wertvolle Impulse, so vbw.

Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberfranken, betonte im Rahmen der Veranstaltung: „Für ein Wiedererstarken unseres Wirtschaftsstandortes und die Rückkehr in eine Führungsrolle innerhalb Europas setzen wir Hoffnungen in die neue Bundesregierung. Sie hat einen guten Start hingelegt und mit dem Koalitionsvertrag sowie dem Ende Mai beschlossenen Sofortprogramm für die Wirtschaft wichtige Schwerpunkte zur Stärkung des Standorts vereinbart. Ich denke hier an die Flexibilisierung der Arbeitszeit und den Bürokratieabbau. Zudem begrüßen wir den für die Wirtschaft so wichtigen Investitionsbooster. Die beschlossenen Maßnahmen – insbesondere der Einstieg in die Absenkung der Unternehmenssteuer – bringen uns bei Investitionen und Innovationen voran.“

Denn momentan, so vbw, ist die Lage zusätzlich zu den zahlreichen geopolitischen Krisen und Konflikten auch mit Blick auf die heimische Wirtschaft weiter angespannt. Kaeser führt aus: „Wir haben in Deutschland inzwischen fünf Jahre ohne Wachstum hinter uns. Der konjunkturelle Stillstand ist eine Folge der Kombination aus Konjunktur- und Strukturkrise. Davon war und ist vor allem die Industrie betroffen. Zwar sehen wir erste Anzeichen, dass die Talsohle erreicht ist. Dennoch liegen wir bei der industriellen Produktion in Bayern für den Zeitraum von Januar bis April immer noch etwa 4,5 Prozent unter dem Vorjahr. Zusätzlich hemmen uns strukturelle Probleme. Sie wirken wie ein Bremsklotz für eine mögliche wirtschaftliche Erholung. Die Unternehmen wären gerne optimistischer, ihnen fehlt aktuell aber noch die Grundlage dafür.“