Burgrestaurant auf der Veste Heldburg eröffnet

Namenspatronin ist Helene, dritte Ehefrau des Theaterherzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen

Auf der Veste Heldburg lädt jetzt das neue Burgrestaurant „Helene“ auf der Aussichtsterrasse am Heidenbau zum Verweilen ein. Es rundet im modern ausgestatteten Neubau das Angebot auf der Veste ab, die beliebtes Ausflugsziel und seit 2016 Sitz des Deutschen Burgenmuseums ist. Der Neubau (Foto) war 2022 für insgesamt 1,2 Millionen Euro fertiggestellt worden. Bauherrin ist die Stadt Heldburg, die Planung und Umsetzung oblag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) als Eigentümerin der Anlage. Das Restaurant liegt im inzwischen eintrittsfrei zugänglichen Burghof.

Der eingeschossige Neubau mit kupfergedecktem Walmdach ist eine Holz-Glas-Konstruktion. Der lichtdurchflutete Gastraum mit Panoramablick über die Zinnen der Aussichtsterrasse bietet Platz für bis zu 50 Gäste, hinzu kommt die Terrasse (40 Plätze).

Küche und Service sind in der Hand erfahrener Profis. Bettina und Dr. Peter Traut, Inhaber der „Wacholderschänke“ in Hildburghausen, betreiben das Restaurant, vor Ort leiten Silvia Schmidt den Service und Oliver Stonus die Küche. Mittwoch bis Sonntag ist das Lokal von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

„Mit der Speisekarte setzen wir auf Frisches und auf regionale Produkte. Wir möchten thüringisch-fränkische Klassiker neu interpretieren und eine leichte Version traditioneller Gerichte anbieten“, sagt Betriebsleiter Stonus. „Auch für Veranstaltungen und Feiern sind wir gerüstet und freuen uns zum Beispiel auf Hochzeitspaare, die sich auf der Veste trauen lassen und das mit ihren Gästen direkt in der Anlage feiern“, so Dr. Traut. Denn seit Anfang April kann in der Freifraukemenate wieder geheiratet werden (über Standesamt Heldburg). „Helene“ bietet nun die Möglichkeit zum anschließenden Sektempfang, aber auch zum ganzen Hochzeitsfest auf der Veste.

Vorgesehen sind auch Konzerte und Veranstaltungen mit kulinarischer Begleitung. Erstes Ereignis ist das Frühlingskonzert des Südthüringischen Kammerorchesters am Samstag, 29. April, mit einer „kulinarischen Ouvertüre“ im Restaurant „Helene“.

Der Gastronomieneubau entstand am historischen Standort eines früheren Küchenbaus, der bereits im 19. Jahrhundert der heutigen zinnenumkränzten Terrasse gewichen war. Darunter sind noch die historischen Kellergewölbe des früheren Küchenbaus erhalten. Der Neubau greift mit Holz und Kupfer traditionelle Baumaterialien auf. Großzügige Fenster in der holzverkleideten Fassade erfüllen den holzsichtigen Gastraum mit viel Tageslicht. Grüne, anthrazit-, und kupferfarbene Details runden zusammen mit einer offenen Theke und imposanten Ausblicken in das Umland die Innenatmosphäre ab. Über eine Rampe ist das Gebäude barrierefrei erreichbar.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, erläutert das architektonische Konzept: „Natürlich stand die Rücksicht auf das Denkmal bei Entwurf und Ausführung für uns im Vordergrund. Formensprache und Materialien des kleinen Neubaus fügen sich in die historische Umgebung der Burganlage ein und entsprechen zugleich den Anforderungen an einen modernen Gastronomiebetrieb. Der sensibel gestaltete Neubau bleibt als solcher im historischen Ensemble gut ablesbar, und die Eingriffe in die Substanz wurden minimal gehalten.“

Heldburgs Bürgermeister Christopher Other begründet das Engagement der Stadt für das Projekt: „Die Heldburgerinnen und Heldburger haben sich lange eine Wiederbelebung der Gastronomie auf der Veste Heldburg gewünscht. Nicht nur für Touristen wird jetzt das Burgerlebnis perfekt, auch im gastronomischen Angebot für die Region schließt sich damit eine Lücke. Wir haben deshalb gern die Rolle des kommunalen Bauherrn übernommen.“

Bürgermeister Christopher Other (Zweiter von rechts) führte die Gästeliste bei der Eröffnung des Burgrestaurants „Helene“ an. Betreiber ist das Ehepaar Traut (Hildburghausen). Foto: A. Corn

Die Gastronomie hat auf der Veste Heldburg eine lange Tradition. Eine erste Wirtschaft ist bereits für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt. Zur damaligen Zeit war die Burganlage Nebenresidenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen. Weilte die herzogliche Familie auf der Veste, pausierte die Gastronomie. Über 100 Jahre wurden immer wieder Gäste in wechselnden Wirtsräumen auf der Burg bewirtet.

Der Name „Helene“ für das neue Burgrestaurant ging aus einem Wettbewerb hervor. Zehn Teilnehmer erhielten per Los einen Restaurant-Gutschein im Wert von je 50 Euro. Unter 354 Vorschlägen fiel die Wahl auf die Helene Freifrau von Heldburg als Namenspatronin, die Schauspielerin und dritte Ehefrau des Theaterherzogs Georgs II. von Sachsen-Meiningen.

Am 18. März jährte sich der Hochzeitstag der beiden zum 150. Mal, am 24. März war der 100. Todestag Helenes. Mit Bezug zur Namensgeberin wurde zur Eröffnung am Burgberg ein Birnbaum der Sorte „Schöne Helene“ gepflanzt. „Vielleicht können wir aus den Früchten einen Birnenbrand für unsere Gäste herstellen lassen“, so Dr. Traut.

Der Neubau ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Heldburg und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), gefördert durch das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum mit knapp 630.000 Euro sowie durch die Thüringer Staatskanzlei mit 300.000 Euro. Für die Planungen setzte die STSG etwa 200.000 Euro ein.

Info:
Burgrestaurant „Helene“
Burgstraße 1
98663 Heldburg
03 68 71/30 99 44
service@restaurant-veste-heldburg
www.restaurant-veste-heldburg.de