Alte Bausubstanz und modernes Wohnen unter einem Dach
Im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Dampflokomotiv Museum in Neuenmarkt (Landkreis Kulmbach) hat der Bezirk Oberfranken die Denkmalpreise für das Jahr 2021 verliehen. Der Denkmalpreis ist mit 5.000 Euro pro ausgezeichnetem Objekt dotiert. Unter den Preisträgern ist Alexandra Müller-Röhr (Itzgrund-Herreth)
Die Preisverleihung 2021 leitete Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold ein. Er verwies darauf, dass Denkmäler für Identität stehen: „Sie sind sichtbares Zeugnis der Geschichte eines Dorfes, einer Stadt oder sogar einer ganzen Region. Teils sind es herausragende Werk bekannter Architekten, die als Denkmäler eingetragen sind – Schlösser, Kirchen, Villen. Häufig sind es aber auch die Zeugnisse der einfachen Bevölkerung, die für das Gesamtbild wichtig sind, Tropfhäuser, Scheunen und einfache Wohnbauten. Und gerade in Oberfranken dürfen wir auch die Industriebauten nicht vergessen, die ganze Regionen geprägt haben.“
Leider findet sich inzwischen in vielen Fällen niemand mehr, der sich dieser Bauten annimmt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm machte bei der Auszeichnung deutlich: „Viele meinen, ein Neubau besitze höheren Wohnkomfort oder verbrauche weniger Energie. Dabei lässt sich mit Kreativität und Mut eine neue Nutzung finden oder die Gebäude aktuellen Bedürfnissen anpassen. Solche gelungenen Beispiele für den Umgang mit Denkmälern wollen wir als Bezirk Oberfranken würdigen. Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass es geht: dass man alte Bausubstanz und modernes Wohnen oder zeitgemäße Nutzung sehr wohl unter einen Hut bekommen kann.“
Der Dreiseithof mit Bauernhaus von Alexandra Müller-Röhr in der Staffelsteiner Straße 19 in Itzgrund-Herreth stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und prägt mit seiner markanten Lage die Ortsdurchfahrt. Im Rahmen der Sanierung wurde das Gebäude für eine zeitgemäße Wohnnutzung umgestaltet, ohne die prägenden Denkmaleigenschaften außer Acht zu lassen. Heute genießen die Bewohner Wohnqualität im alten Bauernhof. Zur Auszeichnung vorgeschlagen wurde das Objekt von Landrat und Bezirksrat Sebastian Straubel.