Ebersdorfs Kommunenfunk findet große Anerkennung

Einzigartig in Bayern, Platz 2 auf Bundesebene

So sehen Sieger aus. Gemeinsam mit Florian Greinert, Geschäftsführer der Kommunenfunk-Entwicklerfirma mecodia (links), nahmen Bernd Reisenweber und Melanie Bischoff die Auszeichnung von Dr. Uda Bastians und Felix Ebner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Databunds (rechts), im Rahmen des feierlichen „Dinner for Digitals“ entgegen.

Digitalisierung und Verwaltung – zwei Begriffe, die häufig als gegensätzlich betrachtet werden. Dass dem nicht so ist, bewiesen viele Best-Practice-Beispiele auf der Fachmesse KommDIGITALE in Bielefeld. Als einzige Vertreterin aus Bayern, durfte die Gemeinde Ebersdorf bei Coburg ihr Projekt „Kommunenfunk“ auf der Hauptbühne einem breiten Publikum präsentieren. Schließlich konnte man sich beim Vorentscheid um den KommDIGITALE-Award bereits in der Kategorie „Städte und Gemeinden unter 25.000 Einwohner“ bis in die Top3 vorkämpfen.

Neben der Gemeinde Ebersdorf gingen noch die Inselstadt Fehmarn mit ihrem „WELCMpass“, der digitalen Abwicklung der Gästekarten, und die Bergstadt Oerlinghausen mit der Digitalisierung des Fachbereichs Bauhof, ins Rennen. Ein öffentliches Online-Voting brachte schließlich die Entscheidung und bescherte Ebersdorf den 2. Platz, knapp hinter Fehmarn.

„Auf dem Festland sind wir in unserer Kategorie immerhin die Besten“, scherzte Bürgermeister Bernd Reisenweber nach der Verleihung. „Natürlich ist man sehr stolz bei 42 Mitbewerbern auf Bundesebene so ein Ergebnis verbuchen zu können. Und das als relativ kleine Kommune“, freute sich auch Melanie Bischoff, die den Kommunenfunk seit seiner Einführung 2018 federführend betreut.

Juri-Mitglied Dr. Uda Bastians, Beigeordnete des Deutschen Städtetags, zeigte sich begeistert von dem Projekt und insbesondere der Idee, die dahinter steckt. Nämlich die Bürgerinnen und Bürger auf den Kanälen zu erreichen, die sie ohnehin schon nutzen.

Mit dem modernen Informationssystem werden die Neuigkeiten mittels Push-Nachricht direkt an die Smartphones der Abonnentinnen und Abonnenten gesendet, wobei diese wählen können, ob die Nachrichten bei Telegram oder Threema ankommen sollen oder alternativ auch als E-Mail. Besonders macht den Ebersdorfer Kommunenfunk darüber hinaus, dass individuell gewählt werden kann, über was und in welchem Rhythmus man informiert wird. „Wir haben Kategorien wie „Rathaus aktuell“ und „Veranstaltungen und Termine“ aber auch eine Kategorie, in der zum Beispiel Informationen über Feuerwehreinsätze geliefert werden“, erklärt Melanie Bischoff. „Unter „Bernds Tipps“ gibt es Infos direkt vom Bürgermeister. Ab und an auch mal mit einem kleinen Augenzwinkern“, so Bischoff weiter.

„Uns war es einfach wichtig, die Menschen direkt erreichen zu können. Wir wollten gerne die Möglichkeit haben, unsere Bevölkerung auf dem kurzen Weg über Neuerungen oder den Fortschritt und die Hintergründe von aktuellen Projekten zu informieren. Und das ohne die üblichen sozialen Medien zu nutzen, in denen häufig Hass und Hetze herrschen. Das wir damit einmal so erfolgreich sind, hätten wir uns nicht träumen lassen“, sagt Bürgermeister Bernd Reisenweber.

Das ursprünglich angestrebte Ziel, in etwa zehn Prozent der Einwohner zu erreichen, ist bereits weit übertroffen worden. Jeder dritte Haushalt bekommt seine kommunalen Informationen mittlerweile über den Kommunenfunk. Somit ist der Kommunenfunk eine hervorragende digitale Ergänzung zu traditionell gedruckten Medien. Eine wahre Erfolgsgeschichte also, die noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Gemeinsam mit der Softwarefirma mecodia tüftelt man im Ebersdorfer Rathaus bereits an einer Ausweitung des Services.