„Franken Helau“ am 19. Januar 2024 aus Bad Rodach

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„Franken Helau“ am 19. Januar 2024 aus Bad Rodach

Ehrenamtliche präsentieren „professionelle Fernseharbeit“ 

Ehrenamtlich geführte Faschingsvereine in Coburg-Stadt und -Land präsentieren am Freitag, 19. Januar 2024 in der Sendereihe „Franken Helau“ im Bayerischen Fernsehen (Beginn 20.15 Uhr) „professionelle Fernseharbeit“.

Diese Ankündigung durch Fassilo Forchheimer, Leiter des BR-Studions in Nürnberg, nach der Aufzeichnung der Sendung in der Gerold-Strobel-Halle in Bad Rodach war zugleich höchste Anerkennung für eine tolle Gemeinschaftsleistung unter dem Motto: „Wir setzen dem Fasching die Fränkische Krone“ auf.

Diese hatten Aktive aus Coburg (Narrhalla, Effect’s und Coburger Mohr), Bad Rodach, Frohnlach, Meeder, Scherneck, Seßlach und Weidach sowie Gery Gerspitzer aus Hof an der Gitarre in mehr als zweieinhalb Stunden auf der Bühne geboten.

Marco Anderlik (Weitramsdorf), seit 2018 Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken und zuvor von 2006 bis 2015 Bezirkspräsident Oberfrankens, sah sich am Ziel seiner Wünsche. Endlich hatten sich Akteure des fränkischen Frohsinns aus seinem Heimat-Landkreis mit Mut und Entschlossenheit an die Gestaltung eines Fernsehabends herangewagt. Und schließlich eine große Leistung vollbracht.

Das Unterhaltungsprogramm hätte allerdings sowohl am ersten Abend (Ganeralprobe) wie auch am zweiten mehr Resonanz und Anerkennung allgemein verdient. Vor allem von denen, die oftmals in Schaufensterreden ein Loblied auf das Ehrenamt singen. Wenn aber ehrenamtlichem Engagement in hoher Qualität vor Ort durch persönliches Interesse und Anwesenheit Respekt gezollt werden könnte, dann fehlen die Repräsentanten der Politik, wie jetzt aus Coburg und Ebersdorf bei Coburg.

Aber auch die gastgebende Stadt hätte mehr Zeichen der Gastfreundschaft setzen können. Erster Bürgermeister Tobias Ehrlicher, der für sein mangelndes Interesse am öffentlichen Geschehen in Bad Rodach in zunehmendem Maße von Bürgerinnen und Bürgern gescholten wird, blieb auch im aktuellen Fall desinteressiert. Zwar kam er am zweiten Abend maskiert zur Veranstaltung, nachdem er sich am Tag zuvor erstmals im Kreis der Initiatoren hatte blicken lassen, doch dem Fernsehteam wird er weniger in Erinnerung bleiben als sein Kollege in Amorbach (Landkreis Miltenberg/Main). Aus dem Barockstädtchen im Dreiländereck Bayern, Baden-Württemberg und Hessen, wurde im vorigen Jahr „Franken Helau“ ausgestrahlt; für einen Teil des Arbeitsteams waren es unvergeßliche Tage im Naturpark Bayerischer Odenwald, wie etliche von ihnen noch immer gerne erzählen.

Nun gut, am zweiten Abend war die Halle mit über 220 Besuchern vollständig besetzt. Am Tisch der politischen Prominenz hatten außer Bürgermeister Tobias Ehrlicher sein Seßlacher Kollege Maximilian Neeb, Weitramsdorfs Zweiter Bürgermeister Dominik Juck und der zweite Stellvertreter des Coburger Landrates, Christian Gunsenheimer Platz genommen. Bernd Höfer, Bürgermeister der Gemeinde Meeder, saß bei seiner „AHA-Gruppe“. Und am Vortag waren Untersiemaus Bürgermeister Rolf Rosenbauer und Bad Rodachs Vize-Bürgermeister Rainer Möbus gekommen. Und sonst? Es gab etliche lichte Reihen.

Bei der Ursachenforschung mussten die Vereine einräumen, dass sie sich in ihrer Planung überschätzt hatten. In den Wochen der Vorbereitung waren sie davon ausgegangen, dass sie ihren eigenen Anhang jeweils so stark für einen Besuch motivieren können und deshalb ein „freier Kartenverkauf“ verzichtbar sei. Doch Vereine, die mindestens 20 Stühle besetzen wollten, schafften es aber nur auf fünf. Als dənn die Werbetrommel in Gang gesetzt wurde, gelang trotz vielfachem Einsatz nur noch wenig.

Das war ein Wermutstropfen im Freudenbecher, vielleicht sogar der einzige. Bad Rodach durfte sich freuen, dank seiner Faschingsgesellschaft und vor allem seines Sitzungspräsidenten Herbert Müller eine Woche lang Gastgeber für ein mehr als 50-köpfiges Fernsehteam zu sein. Redaktion, Regie und Technik hatten vorwiegend im Kur- und Industrieort Quartier bezogen. Ihre Anwesenheit wird sich nicht nur in der Statistik „Gästezahlen 2023“ niederschlagen. Der damit verbundene Umsatz (geschätzt 50.000 Euro plus X) ist ebenso nicht zu unterschätzen wie die Miete für die Nutzung der Gerold-Strobel-Halle an die Stadt Bad Rodach.

Diese „Finanzspritze“ im tristen November ist wohl nicht alles, was Bad Rodach durch die Fernsehsendung bekommen hat und möglicherweise noch erwarten darf. Von Anfang Januar an wird das Bayerische Fernsehen, aber auch der Rundfunk, auf vielfältige Weise seine vier Faschingssendungen „Fastnacht in Franken“, „Franken Helau“, „Närrische Weinprobe“ und „Jung und närrisch“ bewerben. Und immer wird dabei ein Hinweis auf Bad Rodach erfolgen. Die Sendung selbst hat in den vergangenen Jahren jeweils etwa eine Million Menschen an die Bildschirme gelockt.

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