Fünf Jahre Sommeroperette Heldritt 

Harald Wurmsdobler in der Rolle des Zahlkellners Leopold

Harald Wurmsdobler stammt aus einer Gastwirtschaft, die Rolle des Zahlkellners Leopold im Singspiel „Das weiße Rössl“ ist ihm, nach eigener Aussage, „sozusagen auf den Leib geschrieben“.

Herr Wurmsdobler, die Sommeroperette Heldritt feiert ihr 5-Jähriges Jubiläum und präsentiert das Singspiel „Im weißen Rössl“ auf der Waldbühne Heldrit. Sie sind seit der Gründung als Intendant und Darsteller beteiligt. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung der Sommeroperette seit 2018?

Wurmsdobler: Ich denke, wir alle, die im Team der Sommeroperette mitarbeiten, können sehr zufrieden sein mit der Entwicklung seit der Neugründung vor fünf Jahren. Selbstverständlich hätten wir auf Corona auch verzichten können, denn die Herausforderung, einen so jungen Verein durch diese schwierigen Jahre zu bringen, waren beachtlich. Nachdem wir aber dann 2022 unser bestes Jahr hatten, scheint es so, als würden wir das heuer sogar noch übertreffen. Die Richtung stimmt also.

Was ist für Sie das Besondere am „Weißen Rössl“? Wieso fiel die Wahl auf dieses Stück? Durchaus ein schon älterer Stoff, welchen man doch fast jährlich auf immer noch vielen Bühnen erleben kann.

Das ist natürlich richtig, weil es eben eine der besten Operetten ist! Daher wird das Stück immer wieder gespielt. Es ist ein Klassiker und funktioniert immer wieder. Es lebt von der Beziehung zwischen Deutschen und Österreichern und wir haben bei der Besetzung darauf geachtet, dass alle Österreicher im Stück von Österreichern gespielt werden und alle Deutschen von Deutschen, ausgenommen der Kaiser. Mit dem haben wir etwas Spezielles vor, denn wir spielen das Stück in der Gegenwart, so wie wir das in den letzten zwei Jahren auch gemacht haben. Der Stoff mag älter sein, die Geschichte ist aktuell und Schwierigkeiten gibt es im Gastronomiegewerbe heute mehr als früher, allein schon, wenn man an die Personalakquise denkt.

Sie sind seit Gründung des Vereins als Intendant der Sommeroperette tätig und sind gleichzeitig auch als Darsteller auf der Bühne präsent. In diesem Jahr als Zahlkellner Leopold. Ist das ein Debut für Sie? War reizt Sie an dieser Rolle?  

Ich habe die Rolle in mehreren Inszenierungen gespielt und kenne das Stück sehr gut. Ich selbst stamme aus einer Gastwirtschaft und die Rolle ist mir sozusagen auf den Leib geschrieben. Der Leopold ist eine tolle Figur: Da ist man verliebt, vergeht in Selbstmitleid, da kann man granteln, es gibt gute Pointen und am Schluss ein Happy End. Was braucht es mehr für einen unterhaltsamen Sommerabend?

Können Sie bereits Einblicke in die Planungen für die kommenden fünf Spielzeiten geben?

Leider kann ich Ihnen diese Frage nicht beantworten. Wir spielen heuer erstmals mit einem kleinen Chor. Das Orchester besteht aus 14 Musiker/innen. Wir werden sehen, wo wir am Ende der Spielzeit stehen und dann die nächsten Schritte setzen. Jedenfalls wäre es nicht möglich die Sommeroperette Heldritt am Leben zu halten, wenn es nicht viele ehrenamtliche Mitarbeiter/innen gäbe, die mit viel Engagement und Leidenschaft bei der Sache sind. Die größte Herausforderung für die Zukunft wird sein, diese Menschen bei der Stange zu halten und neue zur Mitarbeit zu gewinnen, denn dieser Einsatz ist für den Verein wahrlich unbezahlbar!