Keine Gala, aber 10.000 Euro
(des) Schon zum zweiten Mal organisierte die Stiftung „Lebensraum“ einen Charity-Ball für das Hospizhaus in Coburg. Nach dem Motto „Coburg tanzt“ für das Hospiz, wollten im Oktober vorigen Jahres zahlreiche Gäste mit Spaß und Leidenschaft einen bezaubernden Abend auf dem Tanzparkett – bei einem Galaball – verbringen. Der gesamte Erlös sollte dabei erneut dem Hospizhaus zur Verfügung gestellt werden.
Aufgrund des Pandemiegeschehens mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden, so auch der geplante Galaball. Die Coburger zeigten, dass selbst in schwierigen Zeiten, in denen viele Menschen eine Distanz untereinander wahrnehmen, Wohltätigkeit und Nächstenliebe aus der Region nicht verschwunden sind. Viele Ballteilnehmer haben für ihre Karten keine Rückerstattung gefordert, sondern damit ihrem Beitrag für das Hospiz geleistet.
So hat die Stiftung Lebensraum eine beträchtliche Summe von rund 10 000 Euro für das Hospiz sammeln können. Das Geld sollte dort ankommen, wo es zählt, bei den Gästen des Hospizes. In dieser Einrichtung soll das Leben schwerkranker Menschen würdevoll, lebenswert und möglichst schön bis zuletzt gestaltet werden. Was könnte da besser sein als ein paar Bänke, auf denen diese Menschen und ihre An- und Zugehörigen die letzten Abendstrahlen genießen können. Von dem Erlös des Galaballs wurden zwei Bänke sowie zwei Blumenkübel ausgesucht. Sie werden bald auf dem grüngelegenen Grundstück des Hospizes stehen. Das Ensemble soll die Menschen zum Verweilen, zum Austausch und, wenn gewünscht, zum gemeinsamen Schweigen einladen.
Bei der Spendenübergabe überreichten Stiftungsvorsitzende Helga Schadeberg und Sonja Alfrink, Koordinatorin des Balles, die Großspende. Norbert Hartz, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Coburg, und Vorstandsvorsitzender Hermann Beckering dankten für die Unterstützung. Monika Wieczorek, die stellvertretende Pflegedienstleitung, nahm die Spende dankbar entgegen.
Dringend benötigt wird eine Verschönerung des Eingangsbereichs. Zwei stabile winter- und wasserfeste Holzbänke und zwei Blumentröge sollen angeschafft werden, so Helga Schadeberg
Der Verein „Lebensraum – ein Hospiz für Coburg“ zahlt seit vier Jahren täglich rund 200 Euro an das Haus, um das anfallende Defizit von fünf Prozent der Kranken- und Pflegekosten aufzufangen. „Es wird also ständig Geld gebraucht, damit die großartige pflegerische Leistung für Menschen auf dem letzten Weg so gut geleistet werden kann“, sagte Helga Schadeberg.