Gründung und Niedergang des Klosters Mönchröden

Geschichte erfahren  –  Heimat kennen und lernen

Erstmals nach 24 Jahren findet im Kirchgarten der Christuskirche Mönchröden wieder ein Heimatspiel statt, das an die Gründung und den Niedergang des Klosters Mönchröden erinnert. Premiere ist am Freitag, 30. Juni. Weitere Vorstellungen sind für Samstag, 1. Juli, Sonntag, 2. Juli, Freitag, 7. Juli, und Samstag, 8. Juli, geplant. Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr, Einlaß eine Stunde vorher. Für Donnerstag, 29. Juni, laufen Vorbereitungen für eine Schülervorstellung (zugleich Generalprobe).

Im Januar des laufenden Jahres teilte Harald Tischer, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins der Kreisheimatpflegerin und Mitglied des Vorstandes Ingrid Ott, dass es eine Möglichkeit gibt, das Heimatspiel über das Kloster Mönchröden wieder aufzuführen.

Die gute Nachricht war die Bereitschaft von Stefan Franz, die Regie und Spielleitung zu übernehmen. Stefan Franz ist mit seiner talentierten künstlerischen Ader im Landkreis Coburg kein Unbekannter. Er ist als Zauberkünstler, Schauspieler und Regisseur weithin bekannt.

Sofort begann das Team Harald Tischer, Ingrid und Professor Günther Ott mit der Suche nach Darstellern. Sponan fündig war es bei den Mitwirkenden der letzten Aufführungen aus dem Jahr 1999 und in früheren Jahren.  Aussagen wie „Ich spiele wieder den Bauern Nr. 3“ oder „Ich kann meine alte Rolle noch“ waren des Öfteren zu hören. Einige der Akteure sind jetzt schon zum vierten Mal dabei.

Dennoch war es doch für das Team eine große Herausforderung, mehr als 40 Laienschauspieler zu finden. Erfreulich war, dass sich einige Personen nach den Aufrufen in den Medien als Mitspieler zur Verfügung gestellt haben, so dass Stefan Franz schon Ende Februar mit den Sprechproben beginnen konnte.  Nicht ganz leicht war die Suche nach einem männlichen Klosterschüler. Aber mit der Schülerin Lena – einem burschikosen Teenager – konnte auch dieses Problem gelöst werden.

Inzwischen ist das Ensemble komplett und trifft sich nunmehr jedes Wochenende zu den Proben, die im Freien vor dem Refektorium  stattfinden (Foto). Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Gerhard Preß sowie die Stadträte Dr. Wolfgang Hacker, Trixi Preß-Zapf, Rolf Wohlleben und Holger Pechauf sind ebenfalls mit Freude dabei. Eine große Hilfe bei der Umsetzung ist auch der Bauhof Rödental, deren stellvertretender Leiter Hubert Maar als Bauerndarsteller mitwirkt. Die Schirmherrschaft für das Heimatspiel hat Bürgermeister Marco Steiner übernommen. Als technischer Leiter fungiert Diakon Martin Wenzel, der neben seinerkünstlerischen auch über technische Bühnenerfahrung verfügt.

Der Pilgerchor der Mönche wird vom Gesangverein Mönchröden gestellt. Eine Tanzgruppe der Landjungend wirkt im zweiten Bild mit. Die historischen Kostüme stellt das Staatstheater Meiningen zur Verfügung. Harald Tischer und Ingrid Ott haben in den nächsten Wochen noch viel zu tun, so ist beispielsweise nach Schafen und Pferden Ausschau zu halten, um die Geschichte authentisch wiedergeben zu können.

Natürlich liegt auch viel Verantwortung auf den Schultern des Vorsitzenden, denn die Kalkulation der Kosten liegt bei 30.000 €. Die Summe  kann nicht allein über Eintrittsgelder abgedeckt werden. Der Eintrittspreis soll bewußt moderat ausfallen (12.- € im Vorverkauf), damit sich möglichst viele Besucher das historische Spektakel der Geschichte unserer Heimat ansehen können. Der Heimatverein will deshalb auf Rücklagen zurückgreifen und zugleich noch um Sponsoren werben.

Um das Sommerevent im Klosterhof noch unterhaltsamer und vielseitiger  gestalten zu können, stimmen schon eine Stunde vor Beginn der Musikverein oder das Jugendorchester musikalisch  ein.

Ein weiteres Highlight ist im Refektorium zu sehen. Dort zeigt Uwe Schäfer, der auch als Bauer mitspielt, mit einer Bilderausstellung seine künstlerische Begabung. Er hat auch das Aquarell gezeichnet, das auf Plakaten und Karten schon bildlich das Spiel wieder gibt. Ebenfalls ersetzt er den Theatermaler, den man bisher zur Gestaltung der Kulisse benötigt hat.

So wird die erdachte Erzählung von Gisela Aßheuser, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingsfrau aus Schlesien nach Mönchröden gekommen war und hier eine zweite Heimat gefunden hat, in den nächsten Wochen viel Leben in den Kirchgarten bringen.

Der Hergang des Spiel in drei Bildern:

Erstes Bild: Hermann von Winzenburg, Burggraf von Meißen, plagen Wahnvorstellungen wegen eines Mordes, den er an Graf von Luckenheim begangen hat. Obwohl ihm die Obrigkeit verziehen hat, findet er keine Ruhe. Um die Gnade vor Gott zu finden, gründet er auf der Höhe des Lindenrangens ein Kloster (Jahr 1149).

Zweites Bild: Graf von Henneberg hat das Dorf Culmone, zwischen Neustadt und Mönchröden gelegen, in seinen Besitz gebracht und will einen großen Teich anlegen, so dass Culmone in den Wassern versinken wird. Die Bauern sollen umgesiedelt werden. Weder der Abt des Klosters Mönchröden, noch die Bauern können den Grafen umstimmen. Culmone versinkt in den Fluten.

Drittes Bild: Nach der Reformation hat sich im Coburger Land viel verändert. Die Bauernaufstände beginnen, auch das Kloster Mönchröden wir bedroht und geplündert. Mönch Benedikt, ein Adeliger, will seinen Schwur zu Gott und zum Mönchsein nicht brechen. Auch durch den Tod seines Bruders ändert er seine Haltung nicht. Erst als er von Tod seiner angebeteten Barbara erfährt, legt er die Kutte ab und nimmt das Schwert zum Kampf. Die Mönche folgen ihm, der Niedergang des Klosters beginnt.

Info: Eintrittspreis 12.- € (Vorverkauf), 14.- € (Abendkasse). Vorverkaufsstellen sind unter anderem bei der Stadt Rödental und bei der Poststelle am Bürgerplatz. Bestellungen per E-Mail: mail@ingrid-ott.de