130.000 Ehrenamtliche in 334 Vereinen
„Sie alle haben Großartiges geleistet!“, lobte der neue Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, Holger Grießhammer die Delegierten der fränkischen Fastnachtsvereine, die sich zur Haupttagung des Fastnacht-Verband Franken e.V. (FVF) getroffen haben.
Damit zollte Grießhammer der ehrenamtlichen Arbeit der etwa 130.000 in der fränkischen Fastnacht engagierten Karnevalisten seinen Respekt für deren Einsatz in den gegenwärtig 334 dem Fastnacht-Verband Franken angeschlossenen Vereinen, zur Pflege des Kulturgutes Fasching, Fastnacht, Karneval, sowie der Jugendarbeit mit etwa 35.000 Jugendlichen.
Im dreijährigen Rhythmus lädt der Fastnacht-Verband Franken alle Mitgliedsgesellschaften aus den drei fränkischen Regierungsbezirken, sowie alle Mitglieder des FVF-Präsidiums, zu seiner Hauptversammlung ein, die diesmal vom „Fosanochtsverein Heroldsbacher Narren“ in Heroldsbach (Landkreis Forchheim) ausgerichtet wurde.
Der Präsident des FVF, Marco Anderlik (Weitramsdorf-Weidach) freute sich in seinem Geschäftsbericht über die vergangenen drei Jahre, dass es nach den Corona-Einschränkungen zur „Wiederherstellung eines intakten Vereinslebens, der Wiederaufnahme der Veranstaltungsaktivitäten, der Fortsetzung der großartigen Jugendarbeit und der lebendigen Brauchtumspflege der Fränkischen Fastnacht gekommen ist“. Der Fastnacht-Verband Franken hatte und hat dabei stets den Anspruch mit seinen angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie den vielen ehrenamtlich Aktiven in den Gremien und Ausschüssen eine bestmögliche Unterstützung der Mitgliedsgesellschaften zu erreichen.
Finanziell waren die Corona-Jahre jedoch mit die schwierigsten der Verbandsgeschichte, da es durch die nicht produzierten Karnevalssitzungen mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) zu großen Einnahmeausfällen gekommen ist. Umso wichtiger war der Vertragsabschluss mit dem BR im vergangenen Herbst, der die Gemeinschaftsproduktionen für die kommenden vier Jahre sicherstellt und damit auch ein solides finanzielles Fundament für die weitere Entwicklung des Verbandes, aber auch der Liegenschaften des Verbandes in Kitzingen (FastnachtAkademie und FastnachtMuseum) bildet. In diesem Zusammenhang dankte Anderlik den Mitgliedern der Fastnachtredaktion und der Studioleitung des BR-Franken für die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Erfolge der Sendungen beruhen auf einer intensiven Ganzjahreszusammenarbeit und einem außerordentlichen persönlichen Engagement der Redaktion.
Marco Anderlik berichtete darüber hinaus, nicht ohne Stolz, über die weiteren zahlreichen Aktivitäten des Verbandes. Besonders in den Blickpunkt rückte der FVF die Themen Inklusion und Integration. „Bei unseren Vereinsbesuchen durften wir vielfältige Aktivitäten in den Regionen erleben“, so Anderlik und getreu dem Motto „Tue Gutes und berichte darüber“ hat das geschäftsführende Präsidium des FVF entschieden, jährlich in allen drei Bezirken einen Inklusions- und Integrationspreis an diejenigen Vereine zu vergeben, die diese sehr wichtigen Themen mit großem ehrenamtlichem Engagement umsetzen.
Abschließend danke der Verbandspräsident allen für den FVF haupt- und ehrenamtlich Tätigen für deren Engagement für die fränkische Fastnacht: „Jeder einzelne trägt in seinem Bereich zum Erfolg unseres Verbandes bei.“, so Anderlik, sowohl in der Geschäftsstelle in Veitshöchheim, in den zahlreichen Fachausschüssen oder im Präsidium. Er persönlich würde den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg gerne fortsetzen und stellte sich deshalb für eine weitere Amtszeit zur Verfügung.
Bei der dann anstehenden Neuwahl der Mitglieder des geschäftsführenden Präsidiums wurde Präsident Anderlik einstimmig in seinem Amt bestätigt. Zum neuen Vizepräsidenten wählten die Mitglieder Tobias Brand aus Winterhausen, der lange Jahre Bezirkspräsident von Unterfranken war. Mit Sebastian Bretzner aus Roth und Wolfgang Huskitsch aus Dorfprozelten wurden zwei weitere erfahrene Karnevalisten als Mitglieder mit besonderen Funktionen erneut in das geschäftsführende Präsidium gewählt. Die weiteren Mitglieder des Gremiums wurden bereits im Vorfeld in ihren Ausschüssen oder bei den Bezirkstagungen gewählt.
Eine besondere Ehre wurde im Anschluss Norbert Schober aus Kitzingen zuteil. Auf Grund seines Jahrzehnte währenden Engagements für die fränkische Fastnacht, u.a. als Ordenskanzler oder auch als Vizepräsident, ernannte ihn die Versammlung zum neuen Ehrenmitglied des FVF.