Ehemaliger Bezirkstagspräsident im Alter von 89 Jahren gestorben
Mit hoher Anerkennung für seine erstaunliche Lebensleistung und großer Dankbarkeit nahm der Bezirk Oberfranken Abschied von Edgar Sitzmann. Der Bezirkstagpräsident a.D. ist Mitte Juli im Alter von 89 Jahren in seiner Heimatstadt Bamberg verstorben.
Edgar Sitzmann (CSU) war von 1982 bis 2003 Präsident des Bezirkstags von Oberfranken. Zuvor gehörte der engagierte Kommunalpolitiker (unter anderem Erster Bürgermeister Untersteinach, Kreisrat Bamberg) bereits seit 1970 dem Bezirkstag an. „Als Bezirkstagspräsident hat sich Edgar Sitzmann größte Verdienste um Oberfranken erworben. Er setzte viele wichtige Projekte um, die bis heute zum Wohle unserer Region und den Menschen, die hier leben, wirken. Er hat das soziale Herz Oberfrankens kräftig schlagen lassen“, so Bezirkstagspräsident Henry Schramm.
Die Gesundheitseinrichtungen und Kliniken des Bezirks wurden unter Sitzmanns Führung konsequent weiterentwickelt. So ging 1982 das ehemalige Kreiskrankenhaus in Rehau in den Besitz des Bezirks Oberfranken über. In seine Amtszeit fallen unter anderem der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Forensischen Psychiatrie in Bayreuth sowie der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Coburg.
Edgar Sitzmann war ein großer Förderer der oberfränkischen Kultur. Hervorzuheben ist hier unter anderem die Weiterentwicklung von Haus Marteau, der internationalen Musikbegegnungsstätte des Bezirks, das 1982 eingeweiht wurde. Sitzmann trat stets entschlossen für die große Bedeutung und Aufrechterhaltung der Bezirke ein. Die in seiner Amtszeit eingereichte Klage gegen den Freistaat Bayern wegen der Berechnung der Ausgleichsmittel aus dem Artikel 15 FAG hatte in den Folgejahren wesentlichen Einfluss auf die Einnahmen des Bezirks Oberfranken.
Edgar Sitzmann erhielt für sein langjähriges kommunalpolitisches Wirken auf allen drei Ebenen zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und den Bayerischen Verdienstorden. 2021 wurde er mit der Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken in Gold, der höchsten Auszeichnung, die der Bezirkstag vergeben kann, ausgezeichnet.
Mit Edgar Sitzmann verliert Oberfranken eine herausragende Persönlichkeit. Von der Ausbildung her war Sitzmann Lehrer. Das Amt des Bezirkstagspräsidenten hatte er 1982 von Anton Hergenröder übernommen. Sitzmann galt als volksnah. Auch im Coburger Land erinnern sich viele Menschen dankbar an ihn. Kommunen, Vereine und Organisationen fanden bei ihm stets ein offenes Ohr. Wo Sitzmann helfen konnte, half er.