Sängergruppe Sennigshöhe – zwischen Aufbruch und Ernüchterung

Chöre vor großen Herausforderungen

Ehrungen bei der Sängergruppe Sennigshöhe, von links: Heinz Heilingloh, Bojana Blohmann, Ottmar Schad und Gruppenvorsitzende Elvira Löwel. Foto: R. Blümig

Die Sehnsucht nach dem Frühling und einem musikalischen Neuanfang durchzieht von Beginn an die Hauptversammlung der Sängergruppe Sennigshöhe im Gemeindehaus in Heldrit.

Nach jahrelangen Corona-Beschränkungen war dem Gesangverein Heldritt die Freude am Singen mit allen Sängerinnen und Sängern zum Auftakt des Abends anzuhören. Obwohl eine Hauptversammlung von vielen Regularien bestimmt ist, spielen diese nur eine untergeordnete Rolle bei der Veranstaltung.

Nach allen notwendigen Berichten von Erster Vorsitzender Elvira Löwel, Kassenwart Horst Theil und Schriftführerin Regine Blümig, nach Entlastung des Vorstandes und der Kasse war den teilnehmenden Chorleitern, Vorständen, Sängerinnen und Sängern ein Thema von besonderer Bedeutung: Wie geht es weiter mit unseren Chören? Mit welchen Auswirkungen haben alle Beteiligten zu kämpfen?

„Corona und die Zeit danach wirken als Entwicklungs-Beschleuniger für die Chöre in zwei Richtungen. Einige haben keine Chorleitung, andere lassen die Vereinstätigkeit ruhen, da es inzwischen zu wenig aktive Sänger/innen gibt und das fortgeschrittene Alter vieler Vereinsmitglieder bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Stimmen und Gehör haben in der Pandemie-Zeit gelitten und oftmals starre Vorstandsstrukturen erschweren eine Neuorientierung. Aber es gibt auch die Kehrmedaille: Manche wagen einen Neustart, machen bewusst Bestandsaufnahme mit neuem Chorleiter und neuen Mitgliedern“, fasst Elvira Löwel die Herausforderungen für die Chöre der Sängergruppe Sennigshöhe zusammen.

Bereits im letzten Jahr gab es einen Orientierungs- und Unterstützungstag mit Vereinscoach Karl Bosch. Dieses Seminar war ein erster Schritt und ein Angebot mit vielen Informationen, Tipps und Ideen zur Bewältigung der anstehenden Probleme. Jetzt gilt es, sich auf den Weg zu machen und an der möglichen Umsetzung für die eigenen Chöre zu arbeiten. „Das bedeutet Mut, Zeit, Arbeit und Durchhaltevermögen und einen ehrlichen Blick in den Vereinsspiegel“, stellte Regine Blümig bei ihrem Resümee über das stattgefundene Seminar fest.

So war denn auch bei den Grußworten der Gäste – Dritte Bürgermeisterin Nina Klett (Stadt Bad Rodach), Kreischorleiterin Pia Hempfling und Zweiter Vorsitzender des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels, Heinz Heilingloh – der gemeinsame Nenner, dass sich die Chöre den Herausforderungen stellen müssen, um auch weiterhin ein kultureller Schwerpunkt des Landkreises zu bleiben.

Das im Jahr 2022 endlich wieder zum Leben erweckte „Offene Singen auf der Sennigshöhe“ war ein großer Erfolg. Auch die Teilnahme mit einem Infostand am Friedensmarkt in Meeder und mit einem Flashmob des Gesangvereins Ottowind sorgte für Aufmerksamkeit.

Da es bei der Sängergruppe Sennigshöhe Brauch ist, verdiente Chorleiter:innen und Vorstände zu ehren, wurden für 20 Jahre Erster Vorsitzender des Sängerkranzes Meeder Ottmar Schad und für 10 Jahre Chorleiter-Tätigkeit Bojana Blohmann ausgezeichnet.

Die Sängergruppe wurde 1959 gegründet, sie besteht aus 13 aktiven Chören. Die Unterstützung der Chöre, ihrer Vorstände und Chorleiter ist immer noch die wichtigste Aufgabe der Sängergruppe.

Regine Blümig