Schlenkermarkt in der Alten Schäferei Ahorn

Traditionelles Marktfest am Sonntag, 4. Februar

Am Sonntag, 4. Februar,  lädt die Alte Schäferei Ahorn zum Schlenkermarkt ein. Neben vielen bunten und regionalen Marktständen gibt es ein reichhaltiges kulinarisches Angebot und natürlich ein museumspädagogisches Begleitprogramm für die Kinder. Ein Highlight ist der Gaukler Jarimo mit drei verschiedenen Zaubershows tagsüber auf drei verschiedenen Bühnen in den Innenräumen.

Das Programm: 11:00 und 13:00 Uhr Zauberei & Gaukelei, 15:00 Uhr Stelzenlauf, 17:30 Uhr Feuershow mit Jarimo.

Neu ist, dass die Sonderausstellung „Von Menschen, Tieren und ihren Arbeitsgeräten“ noch aufgebaut ist und die Stände im Schafstall sich harmonisch in diese landwirtschaftliche Ausstellung einfügen. Zwischen Strohballen und alten landwirtschaftlichen Gerätschaften sind knapp 30 Händler/innen gruppiert – von Angusrindersalami über Bienenwachskerzen, Flechtwerk, Gedrechseltes, Honig, Lederwaren, Naturseifen, Papeterie, Räuchermischungen, Schafwollprodukte, Schmuck, Tuchwaren (Foto) bis Ziegenkäse ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei. „Wir legen großen Wert auf regionale und nachhaltig produzierte Produkte“, meint Susanne Meye, Eventmanagerin der Alten Schäferei. „Qualität war früher ja auch schon sehr wichtig, schließlich mussten die Knöpfe, Bänder oder Stoffe lange halten. Da wurde nichts weggeworfen, sondern geflickt und ausgebessert.“

Eine weitere Neuheit ist die Teilnahme von Coburger Produktdesign-Student/innen. „Nicht nur wegen unserer Kooperation mit der Hochschule ist uns Nachwuchsförderung eine Herzensangelegenheit. In unserem freundlichen und ungezwungenen Ambiente können sich die Studenten ebenso spielerisch ausprobieren wie zu den Coburger Designtagen“, so Meye.

Dr. Chris Loos, Museumsleiterin und Hundeliebhaberin, ergänzt: „Tierschutz ist uns ebenso ein Anliegen. Deshalb ist der BUND mit genähten Dinkelkissen und einem Infostand ebenso vertreten wie die Coburger Tiertafel mit Demeter-Hundekuchen.“ Trotzdem sollten Sie Ihre Tiere ausnahmsweise zuhause lassen, selbst wenn Hunde ansonsten in dem urigen Gerätemuseum oberhalb von Ahorn gern gesehene Gäste sind.

Das kulinarische Angebot umfasst neben den leckeren Kuchen der Landfrauen (dem ehrenamtlichen Backofen-Team der Alten Schäferei) die berühmten Schafs-Bratwürste, ein großes Angebot an Flammkuchen und verschiedene Pasta-Variationen und Feta-Fladenbrote.

Mit dem Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar endet im kirchlichen Kalender die Weihnachtszeit – die übrigens nicht mit dem ersten Advent, sondern erst an Heiligabend beginnt. Die katholische Kirche feiert diesen Tag zur Erinnerung an die Darbringung Jesu durch Maria im Tempel. Noch heute werden am Lichtmesstag Kerzen und Wachsstöcke geweiht.

Auf dem Land hatte dieser Tag auch eine große weltliche Bedeutung. Mit ihm ging das bäuerliche Arbeitsjahr zu Ende, und dem Gesinde wurde der Lohn vom ganzen letzten Jahr ausbezahlt. Je nach Dienstherr erhielten Knechte und Mägde
dazu noch etwas Kleidung oder ein paar Schuhe. Der Lohn war meistens nicht sehr hoch, denn Kost und Logie waren auf dem Hof frei. Außerdem wurde entweder ein neuer „Dienstvertrag“ für das nächste Jahr ausgehandelt oder die Stelle gewechselt. Den neuen Dienstherrn hatte man vorher schon ausgesucht oder fand ihn auf dem Schlenkermarkt. Zu Lichtmess wurden also die Belegschaften durcheinandergewürfelt. Liebschaften unter den Dienstboten, denen das Heiraten lange Zeit nicht gestattet war, hielten oft nur bis zu
diesem Zeitpunkt. Daher hat die Redensart „neue Schuhe, neue Liebe“ ihren Ursprung.

Bis zum Antritt des neuen Dienstes und nur während dieses Dienstwechsels hatte das Gesinde ein oder mehrere arbeitsfreie Tage. Sie waren eine ersehnte Unterbrechung des Alltags. Die Zeit wurde genutzt, um den eigenen Hausrat in Ordnung zu bringen und Eltern sowie Verwandte zu besuchen.

Sie boten aber auch Gelegenheit zum „herumschlendern“ oder „herumschlenkern“. Dieser Zeitraum wurde auch „Schlenkelweil“ genannt. Während der „Schlenkertage“ besuchte man außerdem den Schlenkermarkt, um sich allerhand Schönes einzukaufen. Burschen und Mädchen beschenkten sich dabei gegenseitig. Auch das Wirtshaus wurde aufgesucht, was Gelegenheit gab, den verdienten Lohn wieder auszugeben.

Info:
Alte Schäferei, Schäferei 2, 96482 Ahorn, Tel. 09561 1304
susanne.meye@schaeferei-ahorn.de
www.schaeferei-ahorn.de