Thüringen fördert Wohnungsbau in Eisfeld

Projekt in der Justus-Jonas-Straße wird mit rund zwei Millionen Euro unterstützt

Symbolische Scheckübergabe in der Justus-Jonas-Straße in Eisfeld, von links: Stadtkämmerer Jürgen Oeser, Bürgermeister Sven Gregor, Infrastrukturministerin Susanne Karawanskij und MdL Henry Worm.

Mit Wohnungsbaufördermitteln unterstützt der Freistaat Thüringen ein Wohnungsbauvorhaben in der Justus-Jonas-Straße in Eisfeld. „Ich freue mich, dass wir hier insgesamt 1,9 Millionen Euro investieren“, sagte Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij bei der symbolischen Bescheidübergabe an Bürgermeister Sven Gregor. Bei dem Vorhaben des Kommunalen Eigenbetriebs „Wohnungswirtschaft Stadt Eisfeld” handelt es sich um eine Bestandsmaßnahme im alten Stadtkern von Eisfeld. Durch Um- und Ausbau entstehen aus drei historischen Gebäuden aus dem Jahr 1830 insgesamt 10 Wohnungen. Sechs davon werden barrierefrei sein.

„Nicht nur in den großen Städten des Freistaats sondern auch im ländlichen Raum besteht eine gestiegene Nachfrage an bezahlbaren, modernen und barrierefreien Wohnungen. Um diesen Bedarf zu decken, ist es wichtig, den vorhandenen Gebäudebestand in den Blick zu nehmen. Das Wohnungsbauvorhaben in Eisfeld ist diesbezüglich ein Musterbeispiel. Mit dem Um- und Ausbau der vorhandenen Bausubstanz wird das künftige Wohngebäude zudem den gestiegenen Anforderungen an Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit gerecht werden“, so Ministerin Karawanskij. „Bei der Überarbeitung unserer Wohnungsbauförderrichtlinien haben wir einen besonderen Fokus auf ressourcensparende und nachhaltige Bestandsmaßnahmen gelegt und so unsere Wohnungsbauförderung optimiert. Seit 2019 haben wir insgesamt 215 Millionen Euro in soziale Wohnungsbauprojekte investiert“, fügte die Landespolitikerin hinzu.

Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor sagte: „Das Projekt Justus-Jonas-Straße ist ein Kernprojekt des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes ISEK. Dessen Umsetzung stellt einen Meilenstein in der Entwicklung Eisfelds dar. Die Stadt wirkt bei der Erneuerung von innerstädtischen Altbauquartieren als Sanierungsträger oder als Investor in innerstädtische Objekte von herausgehobener Bedeutung aktiv mit. Soziales Quartiersmanagement und die Stabilisierung von Nachbarschaften sind Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben. Unser Kommunales Wohnungsunternehmen bietet gerade auch Personen in prekären Situationen den benötigten Wohnraum. Angesichts der rückläufigen Zahl von Wohnungen mit Sozialbindung wird die Wohnraumversorgung durch kommunale Wohnungsunternehmen immer wichtiger. Sie sind unverzichtbar und sichern vitale Städte. Unser Kommunales Wohnungsunternehmen ist in erster Linie eine strategische, keine finanzielle Beteiligung unserer Stadt.“

Die insgesamt zehn neuen Wohnungen sind dem Bedarf im Werrastädtchen entsprechend als Ein- bis Vierraumwohnungen geplant. Acht Wohnungen werden über einen Freisitz verfügen. Der gesamte Gebäudekomplex wird vier barrierefreie Zugänge erhalten. In der Außenanlage werden fünf Pkw-Stellplätze errichtet, drei davon als Behinderten-Pkw-Stellplätze. Zudem ist die Anlage eines Mietergartens vorgesehen.

Sämtliche Geschossdecken und Fußböden sowie die Schieferfassade der vorhandenen Altbausubstanz werden saniert und gedämmt. Alle Fenster und Türen werden erneuert. Die Treppenanlage und die Haustür werden als bauhistorisch wertvoll erhalten und aufgearbeitet. Das Objekt wird mit vollständig neuer Gebäudetechnik ausgestattet. Zudem werden die Dachdeckung und die Dachentwässerung erneuert sowie der Dachstuhl instandgesetzt. Als Heizungsanlage ist Erdgas-Strom-Brennwerttechnik mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgesehen. Eine Photovoltaikanlage wird den Strom zum Eigenverbrauch für die Wärmepumpe erzeugen.

Die Miete für die künftigen Wohnungen wird 5,40 Euro/Quadratmeter betragen. Der Kommunale Eigenbetrieb „Wohnungswirtschaft Stadt Eisfeld“ hat sich freiwillig zu einer verlängerten Belegungsbindung von 20 statt 15 Jahren für alle Wohnungen verpflichtet.

Die Gesamtkosten für das Wohnungsbauvorhaben in Eisfeld betragen 3,1 Millionen Euro. Neben der Fördersumme von 1,9 Millionen Euro aus der Wohnungsbauförderung gewährt der Freistaat einen zusätzlichen Tilgungszuschuss in Höhe von 293.100 Euro für die verlängerte Belegungsbindung und die barrierefreie Ausgestaltung der Wohnungen. Als Bauherr erbringt der Kommunale Eigenbetrieb „Wohnungswirtschaft Stadt Eisfeld“ eine Eigenleistung von 631.000 Euro. Im Rahmen der gesonderten Städtebauförderung wird das Vorhaben zudem mit 560.700 Euro unterstützt.