VdK: „Patrona Bavaria“ für Horst Nicol

Politiker würdigen hohes Engagement des Ortsverbandes Bad Rodach

Für sein ehrenamtliches Wirken im VdK wurde Horst Nicol mit der „Patrona Bavaria“ ausgezeichnet. Foto: Desombre

Der VdK-Ortsverband Bad Rodach hätte im vergangenen Jahr seinen 75. Geburtstag feiern können, verlegte ihn aber ins Jahr 2023. Landrat Sebastian Straubel hatte die Schirmherrschaft des Jubiläums übernommen.

Der Sozialverband VdK wird nach den Worten des Schirmherren als ein enorm wichtiger Teil der Gesellschaft angesehen und genießt höchste Wertschätzung. Er verleiht den Menschen eine Stimme, denen es nicht so gut gehe. Die engagierte Präsidentin des Bundesverbandes, Verena Bentele, habe den Verband als größter Fanclub des Sozialstaates genannt. Der VdK sei auch deswegen beliebt, weil er pflegende Angehörige unterstützt.

VdK-Kreisgeschäftsführer Thomas Steinlein erinnerte an die Gründung des VdK, vor allem aber an die Gründung des VdK Kreisverbandes Coburg. Leider in einer Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht und Tod und Kriegsgräuel auf schreckliche Weise nah an unsere Grenzen herangerückt sind. Die Bilder aus der Ukraine erinnern uns an die Geschichte des Sozialverbands. „Wir vom VdK wissen nur zu gut, was Krieg für die einzelnen Menschen und die Gesellschaft bedeutet. Denn wir haben unseren Ursprung nicht vergessen. Der Angriff auf die Ukraine hat uns dies noch einmal auf tragische Art vor Augen geführt.“

Die Erfolgsgeschichte des VdK begann am 29. November 1946, als das bayerische Innenministerium nach Zustimmung durch die amerikanische Militärregierung die Zulassung zur Gründung des Verbands erteilte. Am 1. April 1947 erfolgte die Gründung des Orts- und Kreisverbandes Coburg im VdK durch Franz Schmidt, Heinz Harzbecher, Leo Kempf und anderen. Ende April gehörten schon 110 Mitglieder dem VdK Coburg an. Die erste Kreisvorstandssitzung mit Wahl erfolgte am 6. September 1947. Zum 1. Vorsitzenden wurde Franz Schmidt gewählt, der gleichzeitig auch Kreisgeschäftsführer war. Bis zum Jahresende waren fast alle Ortsverbände gegründet, wie sie zum größten Teil noch heute bestehen. Der Erfolg sei nicht ausgeblieben, denn am Ende des Jahres hatte sich die Mitgliederzahl bereits auf 1.564 erhöht. Im Frühjahr 1948 fand die in der Geschichte des Kreisverbandes Coburg wohl größte Kundgebung auf dem Coburger Marktplatz statt. Tausende von Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen hatten sich zu dieser Großkundgebung eingefunden. Wer die Menschen dort sah, musste den Worten des Redners Julius Herzog Glauben schenken, als er sagte: „Das ist eine Demonstration der Armut.“

Auf der Kreisdelegiertentagung im März 1950 erfolgte die Neuwahl des Kreisvorstandes. Mit Wilhelm Denz begann eine neue Ära in der Geschichte des Kreisverbandes Coburg. Nachdem der Ortsverband Coburg zu groß und unübersichtlich geworden war, erfolgte der Beschluss, den Ortsverband Coburg aufzulösen und aus den sieben Bezirken bis Ende des Jahres 1951 selbständige Ortsverbände zu bilden. Am 31. Juli 1954 fand die sechste Kreisdelegiertenkonferenz mit der Wahl eines neuen Vorstandes statt. Zum Kreisvorsitzenden wurde Max Witter gewählt. In den weiteren Jahren lag der Schwerpunkt der Verbandsarbeit in der Aufklärung und Beratung der Kriegsopfer, Hinterbliebenen und Sozialrentner, wobei viele Ansprüche erst gerichtlich durchgesetzt werden mussten. Wilhelm Denz kommentierte diese Zeit wie folgt: „Die Arbeit des VdK ist ernst und sensationslos.“ Im Jahr 1971 änderte der VdK Deutschland seinen Namen in „Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner.“ Diese Änderung war erforderlich, um sich an die geänderten Verhältnisse in Deutschland anzupassen.

Der VdK Kreisverband Coburg konnte im Februar 1997 sein 5 000. Mitglied begrüßen.  Im Oktober des Jahres 2012 überschritt der VdK Kreisverband Coburg erstmals die magische Grenze von 10.000 Mitgliedern.

Politiker und Repräsentanten des Vereinslebens würdigten das Engagement des VdK-Ortsverbandes Bad Rodach, so Dritte Bürgermeisterin Nina Klett, Bundestagsabgeordneter Dr. Jonas Geissler und MdL Martin Mittag (alle CSU). Die enge Zusammenarbeit zwischen dem VdK und der AWO auf heimischem Gebiet fand in den Worten von Herbert Müller, Vorsitzender der AWO Bad Rodach, ihre Anerkennung. Der Redner verwies darauf, dass in der Stadt im Nordwesten des Coburger Landes das erste Mehrgenerationenhaus auf bayerischem Boden gebaut wurde. Es erfülle viele Aufgaben, wie immer wieder dankbar vermerkt werde.

Herbert Müller lud abschließend die VdK-Familie zum Wein- und Grillfest dem AWO am Samstag, 23. September, von 14.00 Uhr an ein. Zu Gast war auch eine Abordnung des VdK-Ortsverbandes Gotha, zu dem der Bad Rodacher Ortsverband seit mehreren Jahrzehnten engen Kontakt pflegt.

Die Lautertaler Musikanten, der Gesangverein Elsa und die Tanzgruppe Wenzel (Bad Rodach) bereicherten die Veranstaltung in der Gerold-Strobel-Halle mit Darbietungen.

Im Mittelpunkt standen Ehrungen. Horst Nikol wurde vom VdK mit der Gedenkmünze „Patrona Bavaria“ ausgezeichnet. Er ist Mitglied im VdK seit April 1996 und langjähriger Vorsitzender des Ortsverbandes Bad Rodach. Im Kreisverband Coburg war er von April 1998 bis 2002 Beisitzer, danach bis April 2022 stellvertretender Kreisvorsitzender.

40 Jahre: Annemarie Kieser. 30 Jahre: Ruth Mäder. 25 Jahre: Jens-Uwe Dinkler, Waltraud Freiberg, Erika Grawisch, Otto Herold, Ingrid Schilling, Edeltraud Romankiewicz, Klaus Müller, Herwig Schönfelder, Ilse Stammberger und Marlene Straub.

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