Verdienste um Oberfranken und den Denkmalschutz

Bezirkstagspräsident ehrt Friedrich Herdan und Reiner Wessels

Verleihung der Ehrenmedaille an Friedrich Herdan (2. von rechts) durch Bezirkstagspräsident Henry Schramm (rechts). Es gratulierten Staatsminister Christian Bernreiter (links) sowie Coburgs Landrat und Bezirksrat Sebastian Straubel.

In feierlicher Stimmung und im Beisein zahlreicher Ehrengäste – darunter auch Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr – verlieh Bezirkstagspräsident Henry Schramm auf Schloss Thurnau (Landkreis Kulmbach) die Denkmalpreise und Ehrenmedaillen in Silber des Bezirks Oberfranken. Insgesamt wurden acht verdiente Persönlichkeiten geehrt und zehn Denkmalpreise für die Sanierung denkmalgeschützter Bausubstanz übergeben. Friedrich Herdan (Coburg) wurde mit der Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken, Reiner Wessels (Meeder) mit dem Denkmalpreis 2022 ausgezeichnet. Der Verein „Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V.“ erhielt ebenfalls einen Denkmalpreis 2022.

Bezirkstagspräsident Henry Schramm machte mit Blick auf die Auszeichnungen mit der Ehrenmedaille in Silber deutlich, dass eine Gesellschaft Menschen braucht, die bereit sind mehr als nur ihre Pflicht zu tun: „Menschen, die sich in ihrer Freizeit und über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagieren und die bereit sind, nicht nur an sich zu denken. Menschen, die im Bereich der Wirtschaft, der Kultur, des Sozialen und der Politik maßgeblich zur Weiterentwicklung ihrer Heimat beigetragen haben.“ Deshalb sei es dem Bezirk ein Anliegen, solchen besonderen Persönlichkeiten Anerkennung auszusprechen und ihr Wirken zu würdigen. Nach den Worten des Bezirkstagspräsidenten werde ein derartiges Engagement leider allzu oft als selbstverständlich hingenommen.

Den Preisträgern des Denkmalpreises 2022 sprach Henry Schramm ebenfalls seine große Anerkennung aus: „Sie alle helfen, das kulturelle und denkmalerische Erbe unserer Heimat zu erhalten. Dadurch schützen sie nicht nur wertvolle Bausubstanz oder führen diese einer neuen Nutzung zu. Vielmehr wirken sie damit auch im besten Sinne des Wortes identitätsstiftend für die Menschen in unserer Heimat.“ Der Denkmalpreis ist mit 5.000 Euro pro ausgezeichnetem Objekt dotiert.

Friedrich Herdan hat sich insbesondere durch sein unternehmerisches Wirken, als Vorsitzender der Geschäftsführung der Langenstein & Scheemann GmbH  (Coburg) und durch sein vielfältiges, über langjähriges ehrenamtliches Wirken um Oberfranken verdient gemacht. Mit rund 400 Beschäftigten hat sich die LASCO Umformtechnik GmbH unter Führung von Friedrich Herdan zu einem Global Player als Anbieter von Werkzeugmaschinen, Produktionsanlagen und Automatisierungstechnik für Metallumformung und Baustofferzeugung entwickelt.

Unter seinen vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten sind besonders seine Aktivitäten als Vizepräsident (2007 bis 2008) und als Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Coburg (2008 bis 2021), als Handelsrichter in der Kammer für Handelssachen am Landgericht Coburg (seit 1990), als Hochschulrat der Hochschule Coburg (seit 2015) und als Stadtrat der Stadt Coburg (2008 bis 2020), sowie als Verbandsrat im Zweckverband „Therme Natur Bad Rodach“ (2013 bis 2020), als Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg (seit 2009) und als Stiftungsrat der Oberfrankenstiftung (seit 2020) hervorzuheben.

Bezirkstagspräsident Henry Schramm würdigte in seiner Laudatio Friedrich Herdan als herausragende Unternehmerpersönlichkeit Oberfrankens. Gemeinsam mit Landrat Sebastian Straubel hob er besonders Herdans erfolgreiches Engagement für die Ansiedlung und Finanzierung der „Medical School REGIOMED“ hervor. Diese sei ein herausragender Beitrag zur Stärkung des Gesundheitsstandorts Oberfranken.

Reiner Wessels (Meeder) wurde für die denkmalgerechte Sanierung des Anwesens Sulzdorfer Straße 8 in Meeder mit dem Denkmalpreis 2022 des Bezirks Oberfranken ausgezeichnet. Das persönliche Engagement von Reiner Wessels wurde dabei besonders hervorgehoben: Knapp die Hälfte des Gesamtaufwands für die Sanierung des früheren Bahnhofsgebäudes wurde dank der großen handwerklichen Fachkompetenz von Reiner Wessels in Eigenleistung erbracht. Die bauliche Substanz wurde dabei soweit möglich wiederverwendet. Ebenfalls gewürdigt wurde Reiner Wessels Sanierung weiterer Objekte, etwa in Großheirath, sowie seine denkmalpflegerische Beratungstätigkeit als Heimatpfleger des Landkreises Coburg.

Der Verein Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V. befördert seit 1973 die Erhaltung historischer Bausubstanz in der Stadt. Zahlreiche Denkmalsanierungen wurden von den Vereinsmitgliedern aktiv unterstützt. Diese haben damit sehr viel für das Erscheinungsbild der Herzogsstadt getan. Der Bezirk Oberfranken würdigt dieses „halbe Jahrhundert an ehrenamtlichem Einsatz der historischen Substanz und des Stadtbilds von Coburg“ mit dem Denkmalpreis 2022 des Bezirks Oberfranken.