VR-Bank Coburg zieht positives Fazit für das Berichtsjahr 2023

Kooperationen mit den Sparkassen im Blick

Die Vorstände der VR-Bank Coburg, Norbert Schug (links) und Matthias Herpich.

In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld sind die Vorstände der VR-Bank, Norbert Schug und Matthias Herpich, mit der geschäftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr hochzufrieden. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte das Ergebnis und das Kundengeschäft erneut gesteigert werden.

Die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank hat sich gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 1.660,8 Millionen Euro erhöht. Das gestiegene Zinsniveau eröffnete den Kunden erstmals seit der Negativ- und Nullzinsphase attraktive Anlagemöglichkeiten in klassischen Termingeldern. Viele Kunden schichteten ihre während der Coronapandemie gebildeten hohen Sichteinlagenbestände in diese Einlagenformen um. Anderseits belasteten die höheren Lebenshaltungskosten infolge der Inflation die Sparfähigkeit der Kunden. Im Ergebnis betrugen die Kundeneinlagen der Genossenschaftsbank Ende 2023 insgesamt 1.397,4 Millionen Euro (+3,5 Prozent). Das gesamte betreute Kundenanlagevolumen beträgt 2.400,9 Millionen Euro (+6,5 Prozent). Das betreute Kundenkreditvolumen konnte in einem dämpfenden Wirtschaftsumfeld erfreulicherweise auf 666,0 Millionen Euro (+4,5 Prozent) gesteigert werden. Damit betreut die VR-Bank Coburg insgesamt ein Kundenvolumen von erstmals über 3 Milliarden Euro (3.066,9 Millionen Euro; +6,0 Prozent).

Unverzichtbare Grundlage der soliden Geschäftspolitik der VR-Bank Coburg ist neben einer jederzeit ausreichenden Liquidität eine angemessene und robuste Eigenkapitalausstattung. „Mit unserem guten Jahresergebnis ist es uns gelungen, die bilanziellen Eigenmittel um 9 % auf 180,7 Millionen Euro zu steigern“ so der Vorstandsvorsitzende Norbert Schug. „An dem guten Ergebnis von 2023 sollen natürlich auch unsere Mitglieder partizipieren“, führt Matthias Herpich aus. „Deshalb wollen wir der Vertreterversammlung eine Dividende von 3 % vorschlagen.“

„Diese positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2023 verdanken wir in erster Linie unserer engagierten Belegschaft“, wie Matthias Herpich zu verstehen gibt: „Unsere Kolleginnen und Kollegen geben täglich ihr Bestes, um Kundenwünsche zur vollsten Zufriedenheit zu behandeln.“ Personelle Verstärkung suche die VR-Bank indes in vielen Bereichen. So habe man im Jahr 2023 insgesamt 15 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das „VR-Bank Team“ gewinnen können. Weiter würde nunmehr, neben dem klassischen Berufsbild des „Bänkers“, auch die Möglichkeit zur Ausbildung als Kaufmann oder Kauffrau für Digitalisierungsmanagement angeboten. „Selbst für Quereinsteiger bieten wir Möglichkeiten Karriere zu machen“, so Matthias Herpich. Kräftig investiert hat die Bank in Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. „Für veränderungsbereite Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die im Beruf weiterkommen wollen, sind wir die richtige Bank“, so der deutliche Hinweis beider Vorstände.

Private Wohnbaufinanzierung

Die private Wohnbaufinanzierung bleibt verhalten. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 war ein Nachfragerückgang bei Immobilienfinanzierungen erkennbar. Die Neugeschäftsvolumina sind aufgrund der EZB-Leitzinserhöhungen seit Mitte 2022 deutlich rückläufig. Angesichts konjunktureller Unsicherheit, des Kaufkraftverlusts infolge der hohen Inflation, der gestiegenen Finanzierungskosten und eingetrübten Aussichten auf dem Wohnimmobilienmarkt durch die hohen Immobilien- und Baupreise, sind die Neuausreichungen bei Wohnungsbaukrediten um rund 30 Prozent auf rund 37 Millionen Euro zum Vorjahr abgeschmolzen.

Die Kunden der Genossenschaftsbank schätzen die räumliche Nähe zu ihren Ansprechpartnern. Die Coronapandemie beschleunigte jedoch einschneidend das Kundennutzungsverhalten von Filialen. Kunden und Mitglieder gingen seltener persönlich in die Zweigstellen und nutzten stattdessen immer mehr die digitalen Angebote und Services für ihre Bankgeschäfte. Die VR BankingApp ist als zentraler mobiler Zugangsweg bei den Kunden der Genossenschaftsbanken gut etabliert.

Nachlassende Bargeldnutzung, der Bezug von Bargeld an Ladenkassen (POS) mittels girocard sowie die Nutzung von mobilen Bezahlverfahren führen zu einem Umdenken bei der Automaten-Strategie. Das Ergebnis der Risikoanalyse von Geldautomaten-Standorten und des erforderlichen bankindividuellen Sicherheitskonzepts, um die Gefahr einer Automatensprengung zu minimieren und dadurch den Schutz von Personen und Sachwerten zu verbessern, führt zu konkreten Überlegungen, sinnvolle Kooperationen mit den Sparkassen vor Ort einzugehen.

„Die VR-Bank befindet sich – wie alle Regionalbanken – derzeit in einem andauernden Veränderungsprozess“, stellt Nobert Schug fest: „Wir haben im vergangenen Jahr bereits erste Weichen gestellt, wie wir – trotz der äußeren Einflüsse – auch weiterhin ‚nah an unseren Kunden‘ bleiben.“ Dazu gehöre unter anderem der weitere Ausbau des Telefonservices in der VR-Bank. „Wir haben zu Beginn des laufenden Jahres unsere Telefonkapazitäten deutlich erweitert. Wir sind für unsere Kundinnen und Kunden 90 Stunden in der Woche erreichbar.“ Damit einhergehend stehen Veränderungen im Filialnetz an. „Unser Filialnetz bleibt für uns der Vertriebsweg Nummer 1. Daher müssen wir auch in dieses investieren, um dauerhaft in der Nähe unserer Kundinnen und Kunden zu bleiben.“ So habe die VR-Bank beispielsweise ihr KompetenzZentrum in Sonneberg erweitert, um die Beratungskapazitäten zu erhöhen. In Sonnefeld wolle man bis Mitte des Jahres in eine neue, moderne Filiale umziehen. Damit verbunden ist die Schließung der Filialen in Gestungshausen, Weidhausen (beide Landkreis Coburg) und Oberlind (Stadtbereich Sonneberg). Am Hauptsitz in der Mohrenstraße 7a in Coburg würden derzeit die Räumlichkeiten modernisiert. Dort entstünden unter anderem Kommunikationsräume mit modernster Medientechnik. Matthias Herpich erklärt: „Unsere Konzeption werden wir an weiteren Standorten fortführen, um zukunftssicher aufgestellt zu sein. Gleichzeitig möchten wir aber auch Synergien nutzen und unsere Kompetenzen teilweise an Standorten bündeln.“

Testsieger beim 8. Coburger Kundenspiegel

Dass die VR-Bank mit ihrem Geschäftsmodell auf dem richtigen Weg ist, habe die aktuell 8. Ausgabe des „Coburger Kundenspiegels“ gezeigt. In allen drei Wertungskategorien „Freundlichkeit“, „Beratungsqualität“ sowie „Preis-/Leistungsverhältnis“ habe sich die Bank gegen ihre Wettbewerber vor Ort durchsetzen können und bereits zum achten Mal in Folge den Branchensieg in dieser unabhängigen Umfrage erringen können. „Persönliche Beratung mit kurzen Wegen bleibt auch künftig unser entscheidender Vorteil als Regionalbank“, ist Norbert Schug überzeugt. Beratungsgespräche seien nach vorheriger Vereinbarung montags bis freitags von 8:00 bis 20:00 Uhr möglich. Hier biete man einen Ausgleich zu den im Gegenzug weiter reduzierten persönlichen Servicezeiten.

Die VR-Bank als regionale Genossenschaftsbank unterstützt auch in nicht unerheblichem Maße Vereine und Institutionen der Region Coburg Sonneberg. Allein an Spenden habe das Geldinstitut im vergangenen Jahr über 210.000 Euro für Soziales, Kultur, Jugend sowie Umwelt- und Naturschutz ausgereicht. Hinzu kämen nochmals rund 200.000 Euro für verschiedene Sponsorings. Klare Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Empfänger auch Kunden der Bank sind.

MacherKonto – das Genossenschaftliche Kontomodell

Das genossenschaftliche Prinzip hat die VR-Bank Coburg im Jahr 2023 mit der Einführung des neuen „MacherKonto“ aufgegriffen. Bei diesem Kontomodell erhalten diejenigen Kunden, die mit der VR-Bank enger zusammenarbeiten einen Bonus auf ihre monatliche Kontoführungsgebühr. Ein Bonuskriterium sei dabei zum Beispiel eine bestehende Mitgliedschaft bei der Genossenschaftsbank. „Bei uns können Kunden Mitglied und damit Teilhaber am wirtschaftlichen Erfolg unseres Hauses werden. Das unterscheidet und von vielen unserer Wettbewerber,“ erklärt Norbert Schug nicht ganz ohne Stolz. Mitglieder hätten nicht nur ein Mitbestimmungsrecht, sondern können sich in der Regel jährlich über eine Dividende auf ihre Geschäftsguthaben freuen. „Außerdem gibt es zahlreiche Vorteilsangebote unserer Verbundpartner, die nur Mitgliedern zugänglich sind,“ so Schug weiter: „Zum Beispiel vergünstigte Tarife bei Versicherungen oder die Möglichkeit auf ‚Cashback‘“. Zahlreiche Menschen seien bereits von den Vorteilen überzeugt. „Im vergangenen Jahr konnten wir fast 2.000 neue Mitglieder überzeugen und auch unser 25.000stes Mitglied begrüßen,“ freuen sich beide Vorstände.

Für das Jahr 2024 erwartet die Bank weiterhin einige Herausforderungen. Angesichts der Inflation, der immer noch hohen Leitzinsen, der nach wie vor angespannten Situation im Bausektor, der politischen Unsicherheiten auf nationaler und internationaler Ebene sowie der geopolitischen Krisenherde, gehen die Vorstände der Regionalbank von keinem nennenswerten Wirtschaftswachstum aus.
Die Vorstände betonen, dass sich die VR-Bank Coburg zusammen mit ihrem engagierten Mitarbeiterteam in einer starken Position befinde und die sich bietenden Chancen in diesem anspruchsvollen Markt aktiv nutzen werde. Die VR-Bank Coburg ist und bleibt eine klassische Regionalbank für den Wirtschaftsraum Coburg Sonneberg.