Coburger Junge Union zu Gast in Bulgarien

Vom Niedriglohnland zu einem neuen Player

Die JU Coburg-Stadt und -Land zusammen mit dem bulgarischen Außenminister Georg Georgiev (von links): Tim Heitmann, Luca Schleicher, Jakob Wutke, Georg Georgiev, Nick Bätz, Kevin Knight, Aleksandar Radulovic und Nadin Freitag.

Das Bild von Bulgarien hat sich bei der Jungen Union Coburg-Stadt und Land geändert. Besprechungen mit dem Außenminister Georg Georgiev, dem ehemaligen Staatspräsidenten Rosen Plevneliev, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der EPP Fraktion im Europäischen Parlament Andrey Kovatchev und viele weitere Termine in Sofia und Plovdiw zeigten, dass Vorurteile, die vielleicht früher gerechtfertigt waren, heute nicht mehr gelten.

Durch Vermittlung der Konrad-Adenauer-Stiftung hat der Bezirksverband der Jungen Union Oberfranken diese Eindrücke gewinnen können. Neben einheimischen Politikern wurde auch durch Gespräche mit dem stellvertretenden Botschafter, der Außenhandelskammer und weiteren Wirtschaftsvertretern sowie Kommunalpolitikern die Vielzahl der Eindrücke abgerundet.

Jakob Wutke, Kreisvorsitzender der JU Coburg-Stadt, machte deutlich, dass gerade das Gespräch mit dem Außenminister faszinierend war. Bulgarien als Teil der EU und der NATO sei ein wichtiger sicherheitspolitischer Akteur. Durch den Schengenbeitritt habe Bulgarien eine zusätzliche wichtige Aufgabe übernommen. Auf Nachfrage der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der JU Coburg-Land Nadin Freitag, betonte Georgiev, dass Bulgarien sich seiner Verpflichtung bewusst sei und auch die Außengrenze der EU sichern werde. Man möchte die Chancen, die durch den Beitritt zum Schengenraum entstanden sind, auch wirtschaftlich nutzen und sehe hier gerade zwischen Deutschland und Bulgarien eine enge starke Bindung.

In den Gesprächen mit der Außenhandelskammer sowie in der Deutsch-Bulgarischen Begegnungsstätte wurde dieser Eindruck auch bestätigt. So blicke man aus Bulgarien besorgt auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Nick Bätz, stellvertretender Kreisvorsitzender der JU Coburg-Stadt, fragte hier gerade nach dem Autozuliefererbereich, der ja auch für Oberfranken eine besondere Bedeutung hat. Beide Stellen machten klar, dass man starke Verbindungen habe und deutlich spüre, wenn Deutschland wirtschaftlich krank sei.

Die Erfahrung des ehemaligen Staatspräsidenten Plevneliev zeigten, wie wichtig Digitalisierung und KI sei. So habe er mit versucht, Bulgarien zu einem Vorreiter zu entwickeln. Jakob Wutke hob beispielsweise hervor, dass er es besonders interessant fand, dass flächendeckend im öffentlichen Nahverkehr mit der Kreditkarte gezahlt werden kann und automatisch der günstigste Tarif ausgewählt wird. Dies sei insbesondere in Deutschland nicht überall der Fall. Hier habe man Nachholbedarf. Auch warf er einen Blick auf die Besteuerung. So sei mit Einführung einer Flex-Steuer 10 Prozent auf alles das Steueraufkommen gestiegen. Dies zeige, dass man mit Motivationsanreizen auch einen Wirtschaftsaufschwung erreichen könne, so Wutke. Damit habe sich auch Bulgarien vom Niedriglohnland zum Netto-Mitbewerber entwickelt.

Gerade das Engagement der Konrad-Adenauer-Stiftung um Norbert Beckmann-Dierckes vor Ort und bei der Terminvermittlung fanden die Teilnehmer außergewöhnlich. Nur durch die exzellente Arbeit der Stiftung vor Ort konnte diese Vielzahl an kompetenten Gesprächspartnern gewonnen werden, zeigte sich Wutke beeindruckt.