Mit 190 km/h nach Erfurt 

Franken-Thüringen-Express sprintet auf der Schnellfahrstrecke

Am Coburger Bahnhof verwies Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern (links), darauf hin, dass die erste direkte Verbindung im Nahverkehr zwischen Nürnberg über Coburg bis Erfurt einen Quantensprung darstelle. In der Mitte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, rechts Siemens-Geschäftsführer Karl Blaim. Fotos A. Corn.

Der schnellste länderverbindende Regionalzug Deutschlands hat zwischen Bayern und Thüringen Fahrt aufgenommen. Der Franken-Thüringen-Express (FTX) der Deutschen Bahn (DB) startete zum Fahrplanwechsel am zweiten Juni-Wochenende mit modernen Siemens-Neufahrzeugen und Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 190 km/h auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt.

Die neue Linie RE 29 (Nürnberg-Bamberg-Coburg-Erfurt) ist die erste umsteigefreie Nahverkehrsverbindung zwischen Nürnberg und der thüringischen Landeshauptstadt. Die Reisenden gelangen in 36 umsteigefreien Minuten von der Veste-Stadt nach Erfurt.

Fünfmal am Tag besteht hierzu Gelegenheit: Coburg ab 7.27 Uhr, 9.27 Uhr, 13.27 Uhr, 17.27 Uhr und 19.27 Uhr. Erfurt-Nürnberg über Coburg: 8.52 Uhr, 9.52 Uhr, 13.52 Uhr, 17.52 Uhr, 19.52 Uhr. Die Fahrt kann mit dem günstigen Deutschlandticket absolviert werden. Weitere Preise sind bei der Bahn zu erfragen.

Zur Premierenfahrt ab Coburg kam viel Prominenz, so zum Beispiel Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). „Das neue Angebot ist ein Kracher und wird sicher klasse ankommen – alleine schon durch die Nutzbarkeit mit den günstigen und einfachen Nahverkehrstarifen“, sagte der Landespolitiker. Deshalb seien die Mittel der beiden Freistaaten für die neue Linie gut angelegt, fügte Bernreiter hinzu.

Nach Angaben von Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für Bayern, bieten die neuen sechsteiligen Fahrzeuge jeden Tag 3.000 Sitzplätze mehr. Jeder Zug hat 634 Plätze. Außerdem können 60 Fahrräder befördert werden.

Karl Blaim, Geschäftsführer (Siemens Mobility), verwies darauf, dass die sechsteiligen Desiro-HC-Züge „zu den schnellsten Regionalzügen Deutschlands gehören“. Sie flitzen mit Highspeed über die Strecke, sie sind druckdicht für Zugbegegnungen im Tunnel und verfügen über das moderne European Train Control System (ETCS), die Zukunft der Leit- und Sicherungstechnik auf Deutschlands Schienen.

Die Premierenfahrt führte Gäste aus Politik und Wirtschaft nach Erfurt. Dort begrüßte Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Die Linke) unter anderen Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter(links) wartet mit dem Siemens-Repräsentanten Karl Blaim (rechts) sowie Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und seinem Stellvertreter Hans-Herbert Hartan auf das Abfahrtssignal des RE 29.
Ankunft in Erfurt: Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (zweite von rechts) mit Hansrüdiger Fritz (DB-Regio Bayern, Siemens-Geschäftsführer Karl Blaim (zweiter von links) und Christa Singer (DB-Regio Thüringen Südost.