Kreisgeschäftsführer verlässt nach 28 Jahren die Veste-Stadt
Eine Ära geht beim VdK Kreisverband Coburg zu Ende: Zum 1. Februar übernimmt der jetzige Kreisgeschäftsführer, Thomas Steinlein, die Geschäftsstelle in Bayreuth und verlässt damit die Veste Stadt. Für Thomas Steinlein eine Entscheidung, die ihm das berühmte lachende und weinende Auge beschert.
Seit Oktober 1995 steht der jetzt 59-jährige an der Spitze der Kreisgeschäftsstelle. In seiner Ägide wuchs die Zahl der VdK Familie in Stadt und Landkreis Coburg von 4.650 Mitgliedern auf stolze 11.736 Zugehörige. Auch die Geschäftsstelle hat sich von 1,5 Verwaltungsangestellten auf elf Mitarbeiter „gemausert“. Thomas Steinlein ist mittlerweile der dienstälteste Angehörige der Coburger Geschäftsstelle.
Nicht ohne einen gewissen Stolz blickt der Wirsberger auf sein 28-jähriges Wirken zurück. Eine bittere Lehre musste er aber in der Zeit erfahren: „Die soziale Kälte ist größer geworden“, hält der scheidende Geschäftsführer fest. Das beweisen auch die ständig steigenden Zahlen derer die Rat und Unterstützung beim VdK suchen.
Nach Darlegung von Steinlein wurden im vergangenen Jahr 6.400 Beratungen durchgeführt, 2.100 Anträge gestellt, 550 Widersprüche eingelegt und 120 Klagen eingereicht. Angesicht der Entwicklung besonders im sozialen Bereich warnt Steinlein: „Wir müssen aufpassen, dass in Deutschland das soziale Gefüge nicht ins Schwanken kommt.“ Nicht nachvollziehen kann er, dass jemand, der in Vollzeit arbeitet, auf staatliche Zuschüsse angewiesen ist, um „über die Runden“ zu kommen. „Hier stimmt was nicht“, mahnt Steinlein. Jedem der meint, dass er nicht die Leistungen erhält, die ihm zustehen, rät er dringend den Weg zum Sozialgericht zu gehen. Leicht fällt Thomas Steinlein der Wechsel nach Bayreuth nicht. „Die Region ist mir in der Zeit ans Herz gewachsen“, sagt der Oberfranke Steinlein, der im kommenden Jahr sein 30-jähriges Arbeitsjubiläum beim VdK feiern kann. Vor allem lobt er den Austausch mit den Kommunalpolitikern im Coburger Rathaus und dem Landratsamt Coburg.
Drei Ereignisse sind ihm besonderes in Erinnerung geblieben. „Dass wir einem Bub eine Delfintherapie in den USA ermöglichen konnten, war schon ein besonderer Moment“, hielt Steinlein mit einem besonderen Gesichtsausdruck fest. Dabei war der Umzug der Kreisgeschäftsstelle von der Goethestraße in die Mohrenstraße und die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Kreisverbandes weitere Highlights in seiner Zeit in Coburg. Gern hätte er auch das 75-jährige Jubiläum gefeiert, allerdings untersagte der Landesverband aufgrund der unsicheren Gesundheitslage eine offizielle Feier.
Sein neuer Arbeitsplatz in Bayreuth hat einen nicht zu verachtenden Vorteil. Das Freizeitkonto von Thomas Steinlein steigt pro Tag um durchschnittlich zwei Stunden. Grund hierfür ist die Entfernung vom Wohnort zum Arbeitsplatz. Die Zeit, dass früh um vier Uhr der Wecker klingelt, kurz nach fünf Uhr der Zug fährt und der Arbeitstag erst nach 19 Uhr endet, sind nach Worten von Thomas Steinlein mit dem „Umzug“ nach Bayreuth beendet.
Noch steht sein Nachfolger respektive Nachfolgerin nicht fest, aber Thomas Steinlein kann festhalten, dass ihn oder sie ein „wunderbares Team mit engagierten Menschen erwartet“. Wenn Thomas Steinlein seinen Schreibtisch räumt, kann er mit Zufriedenheit auf ein bestelltes Feld blicken. Offiziell wird er am Samstag, 20. Januar 2024, im Rahmen der Jahresauftaktveranstaltung des VdK in Ahorn verabschiedet.