Kreisbrandrat Stefan Püls lobt „tolle Truppe“
Es war eher eine Randbemerkung gegen Ende der etwa zweistündigen Hauptversammlung des Vereins Freiwillige Feuerwehr Schorkendorf-Eicha, aber eine mit bemerkenswertem Informationsgehalt: Unter den 87.500 Einwohnern im Landkreis Coburg gibt es 2.950 aktive Wehrleute, die in 98 Feuerwehren vereint sind. Das sind etwas mehr als drei Prozent der Gesamtbevölkerung.
Die vorwiegend ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männer haben im Berichtsjahr 2024 insgesamt 1.523 Einsätze geleistet, Zahlen, die Kreisbrandrat Stefan Püls (Bad Rodach) bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Schorkendorf-Eicha im Sportheim Eicha nannte.
Eine große Zahl? Oder eine Zahl, die verbesserungswürdig erscheint? Auf jeden Fall ein Zahlenwerk, hinter dem sich das wertschätzende Engagement vieler Frauen und Männer verbirgt, die das Leben sowie das Hab und Gut ihrer Mitmenschen schützen oder in Ernstfällen zu retten versuchen, was des Rettens wert ist.
Die Feuerwehr Schorkendorf-Eicha selbst, so Kommandant Tim Breitfelder, wurde im Vereinsjahr 2024 zu zehn Einsätzen gerufen. Zählt man ihre Teilnahme an mehreren Monats- und weiteren Übungen auf verschiedenen Ebenen hinzu, so absolvierte die 61 Aktive zählende Wehrtruppe insgesamt 1.519 Einsatzstunden.
Doch der insgesamt 124 Mitglieder zählende Feuerwehrverein ist mehr als nur eine Schutztruppe in den beiden Ahorner Gemeindeteilen. Sie engagiert sich in vorbildlicher Weise am Dorfgeschehen, fördert die Jugendarbeit und bereichert seit Jahren den Veranstaltungsreigen.
Mit ihrem „Blick zurück“ beeindruckten die Berichterstatter nicht zuletzt auch Kreisbrandrat Stefan Püls, der sich mehrmals über das Gehörte Notizen machte, wie von seinen Platznachbarn aufmerksam registriert wurde.
Es gab vieles zu notieren. So zählt der Verein 16 Jugendliche, die sich im Berichtszeitraum an 21 Übungen beteiligten, wovon 13 als Praxistests gewertet werden konnten. Tim Breitfelder, der neben seinen Aufgaben als Kommandant auch die des Jugendwarts mit Herzblut erfüllt, war voll des Lobes über den Einsatzwillen und das lebendige Interesse des Nachwuchses am Feuerwehrwesen.
Die Verantwortlichen der Wehr wissen, dass das gemeinsame Arbeiten ebenso wie das Feiern in der Gemeinschaft eine solche zusammenschweißt. Der Vergnügungsausschuss, so Emil Hübner, legt jährlich den Grundstein für diverse Veranstaltungen, so zum Beispiel für eine Maifeier, für ein Familienfest und für eine Party im Spätherbst. Die Maifeier im vorigen Jahr erlebte einen Besucherrekord! Bereits am Samstag, 29. März, gibt es eine 80er- und 90er-Party im Radlerheim in Schorkendorf.
Aber es wird nicht nur vor Ort gefeiert, es werden auch Veranstaltungen befreundeter Wehren besucht oder das traditionelle Kuhschwanzfest in Ahorns Partnerstadt Eisfeld. Vorsitzender Tobias Kiesewetter rief auch die Teilnahme an der 200-Jahr-Feier der Feuerwehr Heldritt in die Erinnerung zurück.
Der im vorigen Jahr erbaute Pizza-Backofen am Gerätehaus in Schorkendorf bietet vielfältige Möglichkeiten für ein breites Angebot, dessen Erlös sich wiederum in der Vereinskasse niederschlägt. Dies kam auch im Kassenbericht zum Ausdruck. Kassier Gerald Heider berichtete über eine stabile Finanzlage. Die Kassenprüfer bestätigten seine Ausführungen.
Bürgermeister Martin Finzel würdigte die „hervorragende Arbeit“ des Feuerwehrvereins, und Kreisbrandret Stefan Püls nannte die Feuerwehr Schorkendorf-Eicha eine „tolle Truppe“. Wieder einmal ging es um ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF), für das jetzt immerhin die Ausschreibung im Gange ist. Sobald entsprechende Angebote vorliegen, werden sich Gemeinde und Feuerwehr mit dem Vorhaben näher beschäftigen.
Die Versammlung erfuhr mit der Ehrung mehrerer Kameradinnen und Kameraden ihren Höhepunkt (Siehe „Beförderungen und Ehrungen“), ehe Vorsitzender Tobias Kiesewetter seine Dankesworte für die vielfältige Unterstützung mit dem Versprechen beendete, dass die Verantwortlichen auch in Zukunft viel Kraft investieren werden, um den Feuerschutz in dem ihnen anvertrauten Gemeindegebiet zu sichern.
Horst Mitzel

Beförderungen und Ehrungen
Zwei Aktive wurden bei der Feuerwehr Schorkendorf-Eicha für ihre Treue geehrt: Nadine Kiesewetter für 25 Jahre und Peter Schätzlein für 40 Jahre.
Nadine Kiesewetter trat im Alter von 14 Jahren der Feuerwehr bei, war später deren Frauenbeauftragte und gilt noch immer als „große Stütze“.
40 Jahre gehört Peter Schätzlein der Wehr an. Der unterdessen in Bad Rodach als Vorsitzender der dortigen Wehr fungierende Schätzlein trat der Wehr Schorkendorf-Eicha im Oktober 1984 bei. Im Jahr 1996 zählte er bei der 1oo-Jahr-Feier zu deren Aktivposten. Schätzlein ist Träger der bayerischen Rettungsmedaille. Beide Geehrte erhielten eine Urkunde und ein Präsent.
Dank und Anerkennung für ihre langjährige Mitarbeit wurden Jakob Rampel und Christian Reblitz gezollt. Rampel war sechs Jahre stellvertretender Kommandant. In gleicher Position war Christian Reblitz von 2003 an tätig, ehe er 2018 zum Kommandanten berufen wurde. Diese Aufgabe erfüllte er bis 2024. Zugleich gehörte Reblitz 21 Jahre dem Vorstand an.
Zur (m) Feuerwehrfrau/mann wurden Vicky Leh und Till Hübner ernannt, zu Oberfeuerwehrfrauen/männern Emil Hübner, Toni Hübner, Miriam Raab, Jan Schmiegel, Viktoria Schwarm, Christina Stang und Lucas Grau. Zum Löschmeister befördert wurde Kevin Raab.