Betreutes Kundenvolumen deutlich über drei Milliarden Euro

Die VR-Bank Coburg blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2024 zurück, das zum einen von nachhaltigem Wachstum und zum anderen von zukunftsorientierten Maßnahmen geprägt war. Die vorläufigen Bilanz- und Geschäftszahlen 2024, die von den beiden Vorständen Norbert Schug und Matthias Herpich kommentiert wurden, zeigen insgesamt eine sehr positive Entwicklung.
In Verbindung mit dem „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ hob der Vorstandsvorsitzende Norbert Schug sowohl die genossenschaftlichen Werte als auch den eigenen Anspruch hervor, weiterhin eine verlässliche Konstante für die rund 75.000 Kundinnen und Kunden im Wirtschaftsraum Coburg Sonneberg zu sein: „Unser Ziel liegt darin, die “genossenschaftliche DNA” in das neue Zeitalter des Bankings zu überführen. Dies muss uns bei allen veränderten Rahmenbedingungen gelingen, damit wir als Regionalbank für die Menschen relevant bleiben.“
Schugs Kollege Matthias Herpich geht dabei auf die vielfältigen Maßnahmen ein, die die VR-Bank in diesem Zusammenhang zuletzt eingeleitet hatte: „Mithilfe von VideoService, digitalen Serviceangeboten und unserem KundenDialogCenter sind wir quasi rund um die Uhr für unsere Mitglieder und Kunden erreichbar. Gemeinsam mit unserem Filialgeschäft vor Ort gewährleisten wir so auch in Zukunft optimalen Service, hohe Beratungsqualität und eine flächendeckende Präsenz in unserer Wirtschaftsregion.“
Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete die VR-Bank Coburg beim betreuten Kundenvolumen, das um 70 Millionen Euro (2,4 Prozent) auf insgesamt 3,136 Milliarden Euro anstieg. Hierzu zählen neben den bilanziellen Kundeneinlagen auch Gelder, die bei Verbundunternehmen wie DZ BANK, Union Investment, den Versicherern R+V und Versicherungskammer Bayern sowie der Bausparkasse Schwäbisch Hall angelegt sind.
Wie bereits in den Vorjahren, konnte die VR-Bank Coburg auch im Jahr 2024 ihre Marktposition somit weiter festigen. Die Bilanzsumme beträgt zum Jahresende 2024 insgesamt 1,670 Milliarden Euro (+ 0,6 Prozent). Trotz größerer Umschichtungen in Wertpapieranlagen haben sich die bilanziellen Kundeneinlagen mit 1,399 Milliarden Euro stabil entwickelt. Deutliche Verschiebungen sind hier von kurzfristigen Anlagen in längerfristige Einlagen festzustellen. Das neue Produkt „MeineRücklage“ konnte sehr erfolgreich für die eigenen Kunden eingeführt werden. Dabei handelt es sich um ein Tagegeldkonto mit besonders attraktiven Konditionen. Dieses Angebot gilt nur für bestehende Bankkunden und wurde seit Auflage im Herbst 2024 bereits von 3.000 Kunden in Anspruch genommen.
Trotz der schwierigen konjunkturellen Lage konnte das Kreditneugeschäft – sowohl im privaten wie auch gewerblichen Bereich – überdurchschnittlich gesteigert werden. Die Forderungen gegenüber Kunden (Kredite) sind um 6,7 Prozent auf 661,2 Millionen Euro gestiegen. So wurden im vergangenen Jahr rund 350 private Wohnprojekte in Höhe von 50 Millionen Euro sowie gewerbliche Vorhaben in Höhe von rund 66 Millionen Euro finanziert.
Unter dem Strich hat die VR-Bank Coburg im Geschäftsjahr 2024 – vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses und nach ausreichender Bildung von weiteren Rücklagen – einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,612 Millionen Euro erwirtschaftet. Maßgeblich hierfür waren positive Zinseffekte und ein sehr gutes Provisionsergebnis. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) hat sich mit 54,7 Prozent nochmals deutlich verbessert. Für einen Euro Ertrag musste die VR-Bank Coburg im Geschäftsjahr 2024 somit rund 55 Cent aufwenden. Damit hat die VR-Bank ihre Profitabilität nochmals weiter verbessert und liegt im bayerischen Vergleich auf den vordersten Plätzen.
„Trotz der großen Herausforderungen konnten wir auch im vergangenen Jahr unseren Erfolgskurs fortsetzen. Mit diesem sehr guten Ergebnis werden wir unseren Mitgliedervertretern eine Dividendenhöhe von 3 Prozent vorschlagen können“, resümierte der Vorstandsvorsitzende Norbert Schug.
Die vorläufigen Bilanz- und Geschäftszahlen 2024 bestätigen den nachhaltigen Wachstumstrend der vergangenen Jahre. Insbesondere im Beratungsgeschäft konnte die Genossenschaftsbank weiter zulegen. Als wichtiger Faktor ist hierbei der ganzheitliche Beratungsansatz zu nennen, dessen Erfolg sich unter anderem im Versicherungsergebnis und im Verbundgeschäft mit Union Investment oder der DZ BANK AG widerspiegelt.„Wir sind fest davon überzeugt, dass eine breite Anlagestreuung die besten Voraussetzungen bietet, um sich nachhaltig ein Vermögen aufzubauen. Der Trend setzt sich fort: Immer mehr Menschen in Deutschland sind offen dafür, nicht ausschließlich in festverzinsliche Anlagen, sondern auch kontinuierlich in Investmentfonds, Zertifikate und ETF-Anlagen zu investieren. Hier ist stets eine sehr individuelle Beratung erforderlich, die wir mit unseren qualifizierten Beratungsteams ideal abdecken“, stellen die Vorstände heraus.
In gleicher Weise hat sich auch das Immobilien-Vermarktungsgeschäft sehr positiv entwickelt. So konnten im vergangenen Jahr insgesamt 97 Objekte in der Region erfolgreich vermittelt werden. „Gegenläufig zur pessimistischen Stimmung im Wohnungsmarkt haben wir in der Immobilienvermarktung das zweitbeste Ergebnis seit Gründung unserer VR-Bank Immobilien GmbH im Jahr 2003 erzielen können“, hob Matthias Herpich hervor.
Umfangreiche bauliche und technische Investitionen wurden im vergangenen Geschäftsjahr im Verwaltungsgebäude in Coburg und im KompetenzZentrum in Sonneberg durchgeführt. Zusammen mit den beiden Sparkassen im Geschäftsgebiet wurden darüber hinaus Kooperationen für das gemeinsame Betreiben von Geldautomatenstandorten vereinbart. Es handelt sich dabei um die Standorte in Dörfles-Esbach, Weidhausen (beide Landkreis Coburg) und Oberlind (Landkreis Sonneberg). Damit soll die Bargeldversorgung, vor allem für die ländliche Bevölkerung, gesichert werden.
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum “Internationalen Jahr der Genossenschaften” ausgerufen – ein Anlass, die besondere Rolle der Genossenschaften hervorzuheben. In Bayern wird sie unter dem Motto „Genossenschaften machen’s besser. Für dich, für uns, für morgen.“ gewürdigt. Vor 170 Jahren von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen begründet, verbindet die genossenschaftliche Idee wirtschaftlichen Erfolg mit sozialem Mehrwert und nachhaltigem Handeln.
„Als VR-Bank leben wir tagtäglich nach diesen Prinzipien. Mit 25.000 Mitgliedern sind wir fest in unserer Heimat verwurzelt. Wir sind ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber und zählen mit rund 200 Mitarbeitenden zu den bedeutenden Arbeitgebern in unserer Wirtschaftsregion. Darüber hinaus setzen wir mit unseren 11 Auszubildenden im Berufsbild Bankkauffrau/-mann sowie 1 Auszubildenden im Berufsbild Kaufmann für Digitalisierungsmanagement und einer Ausbildungsquote von 6,35 Prozent gezielt auf die Nachwuchsförderung aus den eigenen Reihen“, wie Matthias Herpich in seinen Ausführungen bekräftigt. Zugleich stelle das gesellschaftliche Engagement eine wichtige Säule der genossenschaftlichen Verantwortung dar: Mit über 400.000 Euro an Spenden und Sponsoring hatte die VR-Bank Coburg auch im Jahr 2024 eine Vielzahl an regionalen Projekten und Initiativen in den Bereichen Soziales, Kultur, Jugend, Umwelt- und Naturschutz unterstützt.
Drei Fragen – drei Antworten
Markus Witzgall, bei der VR-Bank Coburg für Marketing und Kommunikation zständig, beantwortet auf Wunsch unserer Redaktion drei Fragen:
Der Geschäftsbereich der VR-Bank Coburg ist grenzüberschreitend. Wie viele Geschäftsstellen haben Sie im Raum Coburg und wie viele im Landkreis Sonneberg?
Insgesamt haben wir 17 Kompetenzzentren und Beratungsfilialen, davon vier im Raum Sonneberg.
Wie groß ist die Sparfreudigkeit junger Menschen ( ab 18 Jahre)?
Eine interne Auswertung zur Sparfähigkeit junger Leute liegt uns nicht vor. Festzustellen ist, dass sich die Sparformen verändert haben. Im Mittelpunkt stehen kurzfristige Geldanlagen und Wertpapiersparen, vor allem im Bereich von ETF (Exchange Traded Funds).
Beabsichtigen Sie, gemeinsam mit anderen Geldinstituten in der Region, auch im laufenden Geschäftsjahr weitere Geldautomaten nach Auflösung von Geschäftsstellen aufzustellen?
Die *GAA-Kooperationen mit den regionalen Sparkassen sind gut und sinnvoll. Die Kunden beider Institute nehmen das Angebot an. Somit können wir vor allem für die ländlichen Bevölkerung die Bargeldversorgung sicherstellen. Weitere Standorte für GAA-Kooperationen sind geplant aber noch nicht beschlossen.
*GAA = GeldAusgabeAutomat