Wahlen 2025 und 2026 werfen ihre Schatten voraus 

Bundestagsabgeordneter Dr. Geissler unter den Goldschmieden

Noch stehen Parteien und politische Gruppen in den Startlöchern zum Auftakt der Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar 2025. Für sie alle bedeutet dies eine enorme Herausforderung. Wahlkampf auf Weihnachtsmärkten, mit der Narrenkappe zu Faschingssitzungen oder bei eisigen Temperaturen am Parteienstand in Fußgängerzonen – es gibt weniger Aufregendes. Sei’s drum, es muss sein!

Ungeachtet dessen hat die CSU Coburg-Stadt schon erste Vorbereitungen für die Kommunalwahl im Frühjahr 2026 (!) getroffen. Um das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt sich Hans-Herbert Hartan (66), derzeit Vorsitzender der CSU-Fraktion im Coburger Stadtrat und zugleich ehrenamtlicher Zweiter Bürgermeister. Ist es noch mehr?

Warum diese Eile? Dazu gibt es offiziell keine Begründung. Altgediente Kommunalpolitiker schließen nicht aus, dass sich Hans-Herbert Hartan und seine politischen Freunde an Geschehnisse vor dreieinhalb Jahrzehnten in der Coburger SPD erinnern, die mit der heutigen Situation in der CSU verglichen werden können.

Damals galt der Genosse Rolf Forkel (1930-2002) aus dem Stadtteil Lützelbuch lange Zeit als Kandidat für die OB-Wahl im März 1990. Aus der Position des Dritten Bürgermeisters (1984-1995) heraus hatte er sechs Jahre vorher schon beinahe den amtierenden Oberbürgermeister Karl-Heinz Höhn vom Sockel gestoßen; der Bau eines Müllheizkraftwerkes in Coburg-Neuses drohte Höhn zum Verhängnis zu werden.

Rolf Forkels Stimmenergebnis 1984 war mehr als ein Achtungserfolg. Deshalb sollte er es 1990 nochmals wagen, zumal Karl-Heinz Höhn (1920-2004) nicht mehr antrat. Doch im zweiten Halbjahr 1989, sozusagen über Nacht, erschien der knapp 30-jährige Rechtsanwalt Norbert Kastner auf der politischen Bühne und schnappte Rolf Forkel buchstäblich in letzter Minute die Kandidatur weg. Die SPD handelte nach dem Motto: „Die Jugend nach vorn!“

Kann es also sein, dass sich jetzt Hans-Herbert Hartan gesagt hat, was ich habe, habe ich. Oder anders: Meine Nominierung macht mir, wenn sie formal rechtens ist, keiner mehr streitig.

Die CSU schickte also bei Bier und Weißwürsten am Samstag vor dem zweiten Advent „HHH“ ins Rennen. Auf einen Gast musste sie verzichten: Bundestagsabgeordneter Dr. Jonas Geissler. Der Parteifreund aus Kronach entschuldigte sich aus nicht alltäglichen Gründen: Mit seiner Braut Anne-Sophie sei er zu diesem Zeitpunkt bei einem Goldschmied, um ihre Eheringe selbst anzufertigen. Geheiratet wird am Jahresende 2024. Viel Glück.

hm-.