Herr Landrat Habermann, reicht die Trinkwasserversorgung für die Menschen im Raum Bad Königshofen mittel- und langfristig aus?
Habermann: Wenn auch Prognosen immer sehr schwierig und unsicher sind, steht außer Frage, dass es derzeit bereits erhebliche Einschränkungen für die Bevölkerung vor Ort gibt, was die Wassernutzung angeht. So gelten seit längerem Einschränkungen, dass beispielsweise keine Swimmingpools gefüllt oder Autos gewaschen werden dürfen. Berücksichtigt man zudem, dass der Wasserbedarf aller Voraussicht nach in Folge des Klimawandels eher noch zunehmen wird (Stichwort: Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen), kann man derzeit nicht davon ausgehen, dass die bestehende Trinkwasserversorgung ausreichend ist.
Trifft es zu, dass sich der Landkreis Rhön-Grabfeld deshalb mit dem Anschluss an die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) beschäftigt?
Habermann: Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung ist zunächst eine Aufgabe der Städte und Gemeinden. In unserer Region sind die mit den geringen Niederschlägen einhergehenden Probleme jedoch ein generelles und gemeindeübergreifendes Problem. Deshalb hat sich auch der Landkreis Rhön-Grabfeld von Beginn an in diese Thematik mit eingebracht.
Bereits seit 2018 beschäftigen sich die Verantwortlichen im Grabfeld mit der Frage, wie eine ausreichende Trinkwasserversorgung gewährleistet werden kann. Im Jahr 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, welche die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigte. Das Ergebnis der Studie und auch die mehrheitliche Meinung der Verantwortlichen vor Ort war, dass perspektivisch betrachtet, ein Anschluss an die FWO die sinnvollste Variante wäre. […]